Lehrveranstaltungen
Lehrveranstaltungen WS23
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)
Mittwoch 16:00 - 18:00 c.t. - Max-Kade-Auditorium 1 (Alte Universität)
Dozierende: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer
Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, die konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.
Voraussetzung:
Voraussetzung für die Belegung der Module des zweiten Studienabschnitts ist der erfolgreiche Abschluss der Module des ersten Studienabschnitts, in denen Prüfungen abgelegt werden. Studierende, die noch zwei Module des Vertiefungsbereichs absolvieren müssen, in denen sie lediglich Studienleistungen erbringen (M 6-M 14), dürfen Module des zweiten Studienabschnitts studieren.
Für EPG-Studierende ist ein begleitendes Tutorat (2h/Woche) verpflichtender Bestandteil der Vorlesung. Bei EPG besteht die Prüfungsleistung in einer Klausur.
Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10-13 Uhr c.t. - HS 1098 (Kollegiengebäude I)
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - Max-Kade-Auditorium 2 (Alte Universität)
Dozierende: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Prof. Dr. Bernhard Spielberg, Prof. Dr. Georg Bier, Prof. Dr. Klaus Baumann
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Seminare
Kein Ende der Gewalt? Friedensethik in einer unfriedlichen Welt (M15/23)
Mittwoch 18:00 - 20:00 c.t - R 1336-38 (Kollegiengebäude I)
Dozierende: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Dr. Lukas Konstantin Schmitt,
Der Schrecken des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine hat die Frage von Krieg und Frieden ins Zentrum der politischen und ethischen Debatte gerückt. Schien die Aussicht auf ein Ende der Gewalt nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 noch greifbar, so wurde diese hoffnungsvolle Perspektive auf eine friedlichere Welt spätestens seit dem Überfall der Ukraine mit den leidvollen Nachrichten kämpfender Soldaten, toter Zivilisten und flüchtender Menschen erschüttert. Welche Bedeutung hat diese Entwicklung für die friedensethische Debatte innerhalb von Theologie und Kirchen, insbesondere für das christliche Leitbild eines gerechten Friedens? Worin besteht ein adäquater Umgang der westlichen Welt und liberaler Demokratien mit einem solchen Angriff auf ihre leitenden Prinzipien und Werte? Was sind die Säulen eines dauerhaften und nachhaltigen Friedens?
Im Blockseminar, das sich in Inhalt und Titel an Eberhard Schockenhoffs Werk zur Friedensethik anlehnt, werden wir uns ausgehend von diesen Fragen mit den Bedingungen eines gerechten Friedens auseinandersetzen. Diese friedensethisch-theologische Reflexion möchten wir an einem Ort führen, der mit Blick auf Krieg und Frieden nicht vielschichtiger sein könnte: Berlin war einerseits Ausgangspunkt menschenverachtender Gewalt durch die NS-Diktatur, Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzung im Zweiten Weltkrieg und Sinnbild einer unfriedlichen geteilten Welt. Die Stadt ist andererseits aber auch ein Symbol der Hoffnung, dass Teilung, Krieg und Gewalt am Ende nicht das letzte Wort behalten, sondern überwunden werden können. So bietet die Exkursion nach Berlin nicht nur einen geeigneten Ort für unsere gemeinsame theologische Reflexion zur Friedensethik, sondern macht das Thema durch den Besuch von Institutionen und die Besichtigung zeitgeschichtlicher Orte auch auf anschauliche Weise erlebbar.
Exkursion:
9.-13. Oktober 2023, Anmeldung bis 20. Juli 2023, Teilnahmekosten: Eigenanreise + 50 Euro (Unterkunft, Frühstück, ÖPNV-Ticket und Eintritte sind inklusive)
Durch die Kooperation mit den Dozierenden der Humboldt-Universität kann die Veranstaltung im Rahmen eines interdisziplinären Hauptseminares angerechnet werden.
Lehrveranstaltungen SoSe23
Vorlesungen
Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordnung (M12)
Donnerstag 10:00-12:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Schien es nach der großen Finanzmarkt- und Bankenkrise 2008/2009 auch kurzfristig so, als hätte die Wirtschaft eine Besinnung auf ihren eigentlichen Sinn und Zweck eingelegt, so scheint sich das in der Zwischenzeit schon wieder verloren zu haben: Es entsteht der Eindruck, als hätten die Kategorien des Marktes wie Gewinn und Wettbewerb absoluten Vorrang vor dem Menschen, als sei das Ökonomische das beherrschende Prinzip aller gesellschaftlichen Prozesse. Wirtschaftliche Prozesse scheinen anonym abzulaufen, sie sind in der Einschätzung vieler – zumal im Kontext der Globalisierung und der Digitalisierung - nicht mehr gestaltbar, sondern Ergebnis undurchschaubarer Gesetzmäßigkeiten und technologischer Entwicklung. Für die (christliche) Ethik stellt sich die Frage, welche gesetzlichen und moralischen Regeln alle Beteiligten im Blick haben müssen, um ein gerechtes, menschenwürdiges Zusammenleben – auch im Bereich der Wirtschaft - zu gewährleisten? Wie ist der Faktor Arbeit (unter den Bedingungen von Arbeit und Industrie 4.0), der Markt mit seinem zentralen Element, dem Wettbewerb etc. zu bewerten? Wie lässt sich Sorgearbeit mit Erwerbsarbeit vereinbaren? Welche Bedeutung kommt in solchem Denken sozialethischen Kriterien wie dem der (sozialen) Gerechtigkeit überhaupt noch zu? Wie können sozial gerechte Strukturen einer ethisch verantworteten Wirtschafts- und Unternehmensordnung im Kontext der Globalisierung überhaupt aussehen? Sowohl derart grundlegenden wirtschaftsethischen als auch aktuellen Fragestellungen werden wir uns in der Vorlesung widmen
Einführung in die Theologie aus praktisch - theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10:00-12:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Aufbauend auf dem Teilmodul „Einführung in die Praktische Theologie" des Wintersemesters 2021/22 steht im Mittelpunkt dieser Veranstaltung die Bearbeitung eines größeren praxis-bezogenen Projekts aus der spezifischen Perspektive jeweils eines der fünf Fächer. Dafür recherchieren die Teilnehmer_innen eigenständig unter Anleitung des jeweiligen Fachvertreters, sie präsentieren es mündlich und fertigen darüber eine Hausarbeit an. Das selbstständige Arbeiten wird unterstützt und begleitet durch gemeinsame Rahmenveranstaltungen. Nähere Informationen sowie die Verteilung der Projekte erfolgen in der Eröffnungsveranstaltung.
Seminare
Populismus als Herausforderung in Demokratie und Kirche. Sozialethische Perspektiven
Donnerstag 14:00-16:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
"Daß Auschwitz nicht noch einmal sei" (T. Adorno) Antisemitismuskritische Bildung als Notwendigkeit für die Gesellschaft und den Religionsunterricht
Donnerstag 14:00-16:00Uhr c.t.
Dozierende: Dr. Lukas Schmitt, Tobias Balle
Vor diesem Hintergrund formuliert sich die Aufgabe religiöser Bildung neu. Das Diktum Theodor W. Adornos, dass "die wichtigste Forderung an eine künftige Erziehung diejenige sein [muss], dass so etwas wie Auschwitz nie mehr wieder geschieht" hat nicht nur an Brisanz gewonnen, sondern muss weitergedacht werden. Was Hannah Arendt im 20. Jahrhundert in Bezug auf Adolf Eichmann formuliert hat: dass es kein Recht zu gehorchen gibt, muss angesichts zunehmender identitärer Bewegungen aktualisiert werden.
Im Seminar werden popkulturelle Zeugnisse auf antisemitische Spuren untersucht, Prinzipien einer antisemitismuskritischen Bildung reflektiert und adaptiert sowie Perspektiven überlegt, wie (inter-)religiöse Bildung angesichts dieser Herausforderung zu konturieren ist.
Grenzziehungen und Identitäten. Philosophische und exegetische Perspektiven der Migrationsethik
Donnerstag 16:00-18:00Uhr c.t.
Dozierende: Dr. Lukas Schmitt, Philipp Graf
Migrations- und Fluchtbewegungen zählen zu den großen Herausforderungen der Gegenwart, vor deren Hintergrund die ethische Begründung und politische Legitimität von Staatsgrenzen verstärkt ins Bewusstsein gerufen wird. Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung haben Grenzen sich im Prozess der Globalisierung nicht etwa relativiert, sondern sind vielfach machtvoller und selektiver geworden. Viele Gesellschaften versuchen durch Grenzziehungen und den Ausbau von Grenzbefestigungen, Zuwanderung zu begrenzen, vielfach mit dem Verweis auf den vermeintlichen Schutz gesellschaftlicher Identität. Im Seminar werden wir gemeinsam philosophische Ansätze der migrationsethischen Debatte erkunden und uns zudem in exegetischer Hinsicht mit den Fragen von Grenzziehungen, Migration und Flucht in biblischen Büchern auseinandersetzen. Neben diesem inhaltlichen Fokus soll dieses interdisziplinäre Seminar außerdem eine Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten leisten.
Lehrveranstaltungen WS22
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)
Mittwoch 16:00-18:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, die konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.
Einführung in die Theologie aus praktisch - theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10:00-13:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Seminare
Ende der Wachstumsgesellschaft? Sozial-ökologische Perspektiven der Marktwirtschaft
Mittwoch 14:00-16:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Mit dem Beginn des Wintersemesters werden wir den Earth Overshoot Day in Deutschland, den 28. Juli, ab dem wir mehr natürliche Ressourcen, als nachwachsen können, aufgebraucht haben werden, um 82 Tage überschritten haben. Die Menschheit verbraucht gegenwärtig 74 Prozent mehr als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können - oder anders gesprochen: 1,74 Erden im Jahr. Diese Erkenntnis führt zu der Frage, inwiefern das kapitalistische Wachstumsmodell dauerhaft tragfähig ist, wie schnell und radikal die Weltgemeinschaft und vor allem in welche Richtung ökonomisch umsteuern muss. Bedeutet dies jedoch zugleich auch den Abschied von der marktwirtschaftlichen Lebensweise, die gerade in vielen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr viel Wohlstand, zwischenzeitlich auch den Rückgang des globalen Hungers und - trotz mancher gegenläufigen Entwicklungen - auch Frieden bedeutet hat? Ist radikaler Verzicht die Lösung dieser sozial-ökologischen Krise? In unserem Seminar werden wir uns nicht nur mit Problemanalysen der Grenzen des Wachstums auseinandersetzen, sondern auch unterschiedliche Lösungsansätze kritisch beleuchten. Letztlich geht es dabei immer um die Frage, wie die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland und innerhalb der EU in sozial-ökologischer Hinsicht weiterentwickelt werden kann, um einen Teil zur Lösung dieser globalen Herausforderung beizutragen.
Im Rahmen des Seminars wird eine Exkursion stattfinden, zu der Sie in der ersten Sitzung noch weitere Informationen erhalten.
Lehrveranstaltungen SoSe22
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Seminare
Freitag 14:00 - 20:00 s.t. 15.07.2022 - HS 1236 (Kollegiengebäude I)
Samstag 09:00 - 17:30 s.t. 16.07.2022 - HS 1236 (Kollegiengebäude I)
Lehrveranstaltungen WS21
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10-13 Uhr c.t.
Donnerstag 08-10 Uhr c.t.
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)
Mittwoch 16-18 Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.
Seminare:
Lehrveranstaltung SoSe21
Vorlesungen
Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordnung (M12)
Donnerstag 10-12 Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Schien es nach der großen Finanzmarkt- und Bankenkrise 2008/2009 auch kurzfristig so, als hätte die Wirtschaft eine Besinnung auf ihren eigentlichen Sinn und Zweck eingelegt, so scheint sich das in der Zwischenzeit schon wieder verloren zu haben: Es entsteht der Eindruck, als hätten die Kategorien des Marktes wie Gewinn und Wettbewerb absoluten Vorrang vor dem Menschen, als sei das Ökonomische das beherrschende Prinzip aller gesellschaftlichen Prozesse. Wirtschaftliche Prozesse scheinen anonym abzulaufen, sie sind in der Einschätzung vieler – zumal im Kontext der Globalisierung und der Digitalisierung - nicht mehr gestaltbar, sondern Ergebnis undurchschaubarer Gesetzmäßigkeiten und technologischer Entwicklung. Für die (christliche) Ethik stellt sich die Frage, welche gesetzlichen und moralischen Regeln alle Beteiligten im Blick haben müssen, um ein gerechtes, menschenwürdiges Zusammenleben – auch im Bereich der Wirtschaft - zu gewährleisten? Wie ist der Faktor Arbeit (unter den Bedingungen von Arbeit und Industrie 4.0), der Markt mit seinem zentralen Element, dem Wettbewerb etc. zu bewerten? Wie lässt sich Sorgearbeit mit Erwerbsarbeit vereinbaren? Welche Bedeutung kommt in solchem Denken sozialethischen Kriterien wie dem der (sozialen) Gerechtigkeit überhaupt noch zu? Wie können sozial gerechte Strukturen einer ethisch verantworteten Wirtschafts- und Unternehmensordnung im Kontext der Globalisierung überhaupt aussehen? Sowohl derart grundlegenden wirtschaftsethischen als auch aktuellen Fragestellungen werden wir uns in der Vorlesung widmen.
Seminare:
Lehrveranstaltungen WS20
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10-13 Uhr c.t.
Donnerstag 08-10 Uhr c.t.
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)
Mittwoch 16-18 Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.
Seminare:
Ethik des AT - Ethik aus dem AT? - Interdisziplinäres Seminar AT und CGL (M15/M23)
Grundlage einer christlichen Ethik sind die biblischen Bücher, die immer wieder neu auf ihren ethischen Gehalt untersucht und in die jeweilige Zeit hinein interpretiert und ausgelegt werden müssen. Besteht der Kern einer Ethik des Alten Testaments hierbei primär in der Umsetzung von Normen und Vorschriften? Insbesondere die Zehn Gebote wurden und werden in ihren zentralen ethischen Forderungen oft wie ein Beichtspiegel verstanden und „abgearbeitet". Für Manche kann so der Eindruck entstehen, das AT biete nur „moralisches Fastfood“, bei dem das eigene ethische Entscheiden ausgeschaltet sei. Aber wie kommt man eigentlich von mehr als 2000 Jahre alten Texten zu einer modernen Ethik? Kann ein Text, der vordergründig wie eine kleinkarierte Gesetzessammlung wirkt, Potential für einen Gesellschaftsentwurf der Gegenwart in sich tragen? Das interdisziplinäre Seminar von AT und CGL will diesen Fragen anhand des Buches Deuteronomium nachgehen.
Lehrveranstaltungen SoSe20
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Kultur, Gesellschaft und Politik aus christlicher Perspektive (M13)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Seminare:
Grundlagen, Konzeptionen und Methoden der Praktischen Theologie (M4)
Mittwoch, 10-12Uhr c.t. - HS 1015
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt
Lehrveranstaltungen WS19
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10-13 Uhr c.t. - HS 3043
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - HS 3043
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Seminare:
Zurück in die Zukunft? Irritationen und Inspirationen für eine gegenwartssensible Kirchenentwicklung (M15 / M23)
Termine: Donnerstag, 31.10. / 12.12.2019 / 16.01. / 23.01.2020 (14-18 Uhr c.t.) - Vorbesprechung: 24.10. (14-16 Uhr c.t.)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, JProf. Dr. Spielberg
Wer die Kirche für das Jahr 2030 entwerfen will, sollte die Gesellschaft im Jahr 2020 kennen – und Lust haben, „fremdzulernen“. Beidem gibt das Seminar Raum. Im ersten Schritt werden unterschiedliche Gegenwartsdiagnosen (u.a. Sennet, Reckwitz, Beck, Rosa) unter die Lupe genommen, um präziser die fundamentalen Herausforderungen zu identifizieren, denen Menschen sich in unserer Zeit, Kirche und Gesellschaft gegenübersehen. Der zweite Schritt dient der Auseinandersetzung mit der Frage: Wie lösen eigentlich andere Akteure analoge Probleme? Die kirchliche Praxis ferner Länder kann dabei – gleichermaßen irritierend und inspirierend - genauso in den Fokus kommen wie Transformationsprozesse anderer gesellschaftlicher Bereiche. Damit bietet die Veranstaltung die Chance zur Entdeckung tieferliegender Inspirationen für eine Kirche, die auch im Jahr 2030 gegenwartsfähig ist.
Künstliche Intelligenz und Social Innovation (M15 / M23)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt
In all diesen Facetten wird die Frage nach der Entwicklung Künstlicher Intelligenz unweigerlich zu einer Frage der Ethik: Was darf Künstliche Intelligenz? Und was darf sie nicht? Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Welche ethischen Leitplanken müssen gesetzt werden, um eine menschendienliche Entwicklung zu gewährleisten und gesellschaftliche Errungenschaften wie Freiheitsrechte, demokratische Prozeduren und sozialen Ausgleich sicherzustellen?
In unserem Hauptseminar werden wir uns zunächst mit Grundlagen und zentralen Denkschemata Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und uns anschließend kritisch ausgewählten Anwendungsgebieten zuwenden. Beispielhaft seien hier die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf den Arbeitsmarkt sowie ethische Fragen unter anderem in der autonomen Mobilität, der Medizin, der Pflege und dem Militärwesen genannt. In all diesen Einzelaspekten ist dabei der Gedanke leitend, die grundsätzlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der KI besser zu verstehen, um anschließend Chancen und Risiken in differenzierter und kritisch-konstruktiver Weise beurteilen zu können.
Ethik in der Stadt (M15 / M23)
Dozierende: Dr. Zschiedrich, StR Schmitt
Das Leben in der Stadt ist für viele Menschen ein Versprechen auf ihrer Suche nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, nach Freiheit und Autonomie, nach Pluralität und kultureller Vielfalt. Neben diesen verheißungsvollen Aspekten hat das urbane Leben jedoch auch diverse Schattenseiten: Im städtischen Raum entstehen neue soziale Ungleichheiten. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen werden ausgegrenzt. Soziale Beziehungen sind anonymer als auf dem Land. Insbesondere in Entwicklungsländern leidet die städtische Bevölkerung zudem vermehrt unter Armut und Gewaltkriminalität. Aber auch in westlichen Ländern wie Deutschland zeigt sich eine neue soziale Frage auf dem Wohnungsmarkt durch überproportional steigende Mieten und einen Verdrängungswettbewerb, der insbesondere für benachteiligte Menschen zum existenziellen Problem wird.
In unserem Blockseminar zur "Ethik in der Stadt" setzen wir uns zunächst grundlegend mit den ambivalenten Phänomenen des Stadtlebens und seinen diversen sozialethischen Herausforderungen auseinander. In einem zweiten Schritt wenden wir uns den gesellschaftlichen Strukturen zu und der Frage, wie Städte zu attraktiven, produktiven und innovativen Arbeits- und Lebensräumen für alle Bewohner*innen werden und sich so zu einem sozial gerechten Sozialraum entwickeln können.