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Lehrveranstaltungen WS19

Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen. 

Vorlesungen

 

Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)

Mittwoch 10-13 Uhr c.t. - HS 3043
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - HS 3043
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg

Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)

Mittwoch 16-18 Uhr c.t. - HS2 (Alte Universität)

Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.
 

Seminare:

 

Zurück in die Zukunft? Irritationen und Inspirationen für eine gegenwartssensible Kirchenentwicklung (M15 / M23)

Termine: Donnerstag, 31.10. / 12.12.2019 / 16.01. / 23.01.2020 (14-18 Uhr c.t.) - Vorbesprechung: 24.10. (14-16 Uhr c.t.)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, JProf. Dr. Spielberg

Wer die Kirche für das Jahr 2030 entwerfen will, sollte die Gesellschaft im Jahr 2020 kennen – und Lust haben, „fremdzulernen“. Beidem gibt das Seminar Raum. Im ersten Schritt werden unterschiedliche Gegenwartsdiagnosen (u.a. Sennet, Reckwitz, Beck, Rosa) unter die Lupe genommen, um präziser die fundamentalen Herausforderungen zu identifizieren, denen Menschen sich in unserer Zeit, Kirche und Gesellschaft gegenübersehen. Der zweite Schritt dient der Auseinandersetzung mit der Frage: Wie lösen eigentlich andere Akteure analoge Probleme? Die kirchliche Praxis ferner Länder kann dabei – gleichermaßen irritierend und inspirierend - genauso in den Fokus kommen wie Transformationsprozesse anderer gesellschaftlicher Bereiche. Damit bietet die Veranstaltung die Chance zur Entdeckung tieferliegender Inspirationen für eine Kirche, die auch im Jahr 2030 gegenwartsfähig ist.

 

Künstliche Intelligenz und Social Innovation (M15 / M23)

Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt

voran und ist im Begriff, viele Lebensbereiche von Mensch und Gesellschaft umzuwälzen. Algorithmen und Roboter übernehmen vermehrt Aufgaben, die zuvor von Menschen getätigt wurden, und treffen Entscheidungen zunehmend eigenständig. Dieser Entwicklung wohnen einerseits viele Verheißungen inne, wenn der Mensch von lästigen Routineaufgaben entlastet wird oder die computergestützte Auswertung großer Daten Funktionen ermöglicht, die zuvor mit menschlicher Arbeitsleistung so nicht möglich waren. Andererseits stimmen einige Aspekte dieser Entwicklung sehr nachdenklich - etwa die Machtkonzentration durch Datenmonopole in der Hand weniger großer Digitalkonzerne oder das staatliche Sozialkreditsystem in China zur KI-gestützten Überwachung und sozialen Kontrolle der Bürger*innen. Unklar sind momentan auch noch die Veränderungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt, wenn zunehmend Arbeitsplätze durch digitale Prozesse ersetzt werden können.
In all diesen Facetten wird die Frage nach der Entwicklung Künstlicher Intelligenz unweigerlich zu einer Frage der Ethik: Was darf Künstliche Intelligenz? Und was darf sie nicht? Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Welche ethischen Leitplanken müssen gesetzt werden, um eine menschendienliche Entwicklung zu gewährleisten und gesellschaftliche Errungenschaften wie Freiheitsrechte, demokratische Prozeduren und sozialen Ausgleich sicherzustellen?
In unserem Hauptseminar werden wir uns zunächst mit Grundlagen und zentralen Denkschemata Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und uns anschließend kritisch ausgewählten Anwendungsgebieten zuwenden. Beispielhaft seien hier die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf den Arbeitsmarkt sowie ethische Fragen unter anderem in der autonomen Mobilität, der Medizin, der Pflege und dem Militärwesen genannt. In all diesen Einzelaspekten ist dabei der Gedanke leitend, die grundsätzlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der KI besser zu verstehen, um anschließend Chancen und Risiken in differenzierter und kritisch-konstruktiver Weise beurteilen zu können. 
Dieses Hauptseminar stellt den Auftakt einer intensiveren Beschäftigung mit den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz dar. So ist im Sommersemester 2020 ein weiteres Hauptseminar zu weiteren Aspekten dieses Themenbereichs geplant.
Bestandteil des Seminars ist ein ganztägiger Blocktag zum Thema Social Entrepreneurship am Samstag 26. Oktober 2019, 10-15 Uhr s.t. sowie voraussichtlich zwei bis drei gesonderte Abendvorträge externer Referenten zum Thema Künstliche Intelligenz. Die Termine werden noch bekannt gegeben.

 

Ethik in der Stadt (M15 / M23)

Dozierende: Dr. Zschiedrich, StR Schmitt

Zwei von drei Menschen werden UN-Prognosen zufolge im Jahr 2050 in Städten leben. Im Vergleich dazu war 1950 – gerade einmal hundert Jahre zuvor – weniger als einer von drei Menschen ein Stadtbewohner. Städte und Metropolregionen sind die dynamischen Wachstumszentren unserer Zeit und entwickeln sich zunehmend zu zentralen Lebens- und Wirtschaftsräumen für eine Mehrzahl der Menschen weltweit.
Das Leben in der Stadt ist für viele Menschen ein Versprechen auf ihrer Suche nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, nach Freiheit und Autonomie, nach Pluralität und kultureller Vielfalt. Neben diesen verheißungsvollen Aspekten hat das urbane Leben jedoch auch diverse Schattenseiten: Im städtischen Raum entstehen neue soziale Ungleichheiten. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen werden ausgegrenzt. Soziale Beziehungen sind anonymer als auf dem Land. Insbesondere in Entwicklungsländern leidet die städtische Bevölkerung zudem vermehrt unter Armut und Gewaltkriminalität. Aber auch in westlichen Ländern wie Deutschland zeigt sich eine neue soziale Frage auf dem Wohnungsmarkt durch überproportional steigende Mieten und einen Verdrängungswettbewerb, der insbesondere für benachteiligte Menschen zum existenziellen Problem wird.
In unserem Blockseminar zur "Ethik in der Stadt" setzen wir uns zunächst grundlegend mit den ambivalenten Phänomenen des Stadtlebens und seinen diversen sozialethischen Herausforderungen auseinander. In einem zweiten Schritt wenden wir uns den gesellschaftlichen Strukturen zu und der Frage, wie Städte zu attraktiven, produktiven und innovativen Arbeits- und Lebensräumen für alle Bewohner*innen werden und sich so zu einem sozial gerechten Sozialraum entwickeln können.

 

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