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Kunst an der Theologischen Fakultät

Bildnis Friedrichs I., Großherzog von Baden (1826-1907)

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Ferdinand Keller (1842-1922)
Öl auf Leinwand, 1899 (237 x 145,5 cm)
Kunstinventar der Universität I/12

Mit Friedrich I. als »Rector magnificentissimus« feierte die Universität 1857 ihr 400jähriges Bestehen. Das Gemälde wurde der Universität im Jahre 1900 auf ihre Bitte hin vom Großherzog für die Regenten-Galerie geschenkt, die damals vom Konsistoriumssaal in die Aula der heutigen Alten Universität verlegt wurde. Ferdinand Keller malte das Porträt, das den Großherzog in großer Generalsuniform zeigt, eigens für die Herrschergalerie der Freiburger Universität und knüpfte in bezug auf Größe und Format bewußt an die bestehenden Porträts an.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Bildnis des Großherzogs Karl Friedrich von Baden (1728-1811)

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Franz Joseph Zoll (1770-1833)
Öl auf Leinwand, 1808 (237 x 175 cm)
Kunstinventar der Universität I/10

Im Jahre 1805, als der Breisgau im Zuge der napoleonischen Neuordnung des deutschen Südwestens dem Großherzogtum Baden eingegliedert wurde, sorgte Karl Friedrich von Baden dafür, daß keine der beiden Universitäten des Landes - weder Heidelberg noch Freiburg - geschlossen wurde. Als Zeichen der Dankbarkeit bat das Consistorium (Senat) der Universität den Großherzog um ein Bildnis, das dieser von dem damals noch jungen schwäbischen Maler Franz Joseph Zoll anfertigen ließ und der Universität schenkte. Bei einem Festakt reihte die Universität das Geschenk in die Galerie der früheren Regenten und Förderer der Albertina im damaligen Consistoriumssaal ein.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Porträt des Hofrats Karl Anton von Martini (1726-1800)

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Schule des Martin van Meyten,
Franz Messmer und Jakob Kohl zugeschrieben
Öl auf Leinwand, um l773-1775 (231 x 141 cm)
Kunstinventar der Universität I/7

Karl Anton von Martini war Professor für Naturrecht und Römisches Recht an der Wiener Universität und Mitglied der Studienhofkommission. Als einzigem Nichtregenten widmete ihm die Freiburger Universität offiziell ein lebensgroßes Bildnis.
Martini hatte bei dem aus Freiburg stammenden Paul Joseph Riegger in Innbruck studiert. Ein Sohn Rieggers wiederum, Joseph Anton Riegger, studierte später bei Martini in Wien und erhielt 1765 in Freiburg, der
Heimatstadt seines Vaters, eine »Professur der kaiserlichen Institutionen und des peinlichen Rechts«. 1772-74 war er Rektor der Universität. 1773, als der Universität nach Aufhebung des Jesuitenordens das Jesuitenkollegium als Unterrichts- und Wohnstätte für die Studenten abhanden zu kommen drohte (s. Alte Universität), setzte auf Rieggers Bitte hin Hofrat Martini bei Maria Theresia durch, daß das Gebäude der Universität Freiburg unentgeltlich überlassen würde.
Sehr wahrscheinlich war es Riegger, der aus Dankbarkeit veranlaßte, daß 1775 ein Bildnis Martinis aus Wien nach Freiburg gelangte.
Es entstand im Umkreis Martin van Meytens, des Lieblingsmalers Maria Theresias. Martini bittet allerdings noch im selben Jahr in einem Brief an Riegger, ihn »nicht außer Stand zu setzen, für dasige Universität weiter sorgen zu können. Die Ausstellung meines nur gar zu prächtig und ohne mein Wissen verfertigten Porträts würde dahin auslaufen.« Tatsächlich wurde das Gemälde erst 1779 mit einem Rahmen (gefertigt von dem Bildhauer Franz Anton Xaver Hauser, s.d.) versehen und aufgehängt. Das Bild zeigt Martini an einem Tischchen sitzend vor einer Anzahl von Schriftstücken, über denen sich in Form einer Skulptur eine weibliche allegorische Gestalt erhebt. Im Hintergrund wird eine barocke Architektur sichtbar. Auf der Brust trägt Martini den von Maria Theresia gestifteten Stephansorden für nichtmilitärische Verdienste.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Bildnis des Erzherzogs Karl von Österreich (1771-1847)

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Carl Caspar (1747-1805)
nach Johann Baptist Seele (1774-1814)
Öl auf Leinwand, 1803 (221 x 138 cm)
Kunstinventar der Universität I/9

Die Rechte Karls weist auf eine Landkarte, auf der eine Festung nach Art der Anlagen Vaubans, wohl Neuf Brisach, zu erkennen ist. Aus Dankbarkeit für den Einsatz Erzherzog Karls bei der Verteidigung der österreichischen Vorlande im Krieg gegen Frankreich verlieh die Universität dem siegreichen Feldherrn 1796 den Ehrentitel eines »Rector perpetuus«. Als die Universität Jahre danach den Wunsch nach einem Porträt ihres Ehrenrektors aussprach, schickte Karl 1804 dieses Gemälde von Carl Caspar als Zeichen seiner »ausgezeichneten Theilnahme an einem wissenschaftlichen Institut (...), welches selbst während der Unruhen des Krieges meine besondere Aufmerksamkeit so sehr auf sich gezogen hat, daß ich gern besondere Verpflichtungen für seine Erhaltung und seinen Flor zu sorgen, auf mich genommen habe.« Das Werk ist eine äußerst getreue Kopie nach dem drei Jahre zuvor entstandenenen Porträt Erzherzog Karls von Johann Baptist Seele; im Unterschied hierzu ist Karl auf der Freiburger Kopie als Hochmeister des Deutschritterordens dargestellt.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Bildnis Kaiser Franz II. (1768-1835), römisch-deutscher Kaiser 1792-1806

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Joseph Marcus Hermann (1732-1811)
Öl auf Leinwand, Juli-Oktober 1795 (219,5 x 140 cm)
Kunstinventar der Universität I/8

Das Bild dokumentiert einen Schenkungsakt, in dem Franz II. der Freiburger Universität das Vermögen des 1794 aufgehobenen Dominikanerklosters nahe Unterlinden zusprach. Dies besagt auch die Inschrift auf der Urkunde, die auf einem Tischchen zusammen mit den Reichsinsignien liegt: »Iura Corporaque / fratrum Sti. Dominici Fribourg / Academiae Albertinae / Die 14te Julij data 1794« (Rechte und Vermögen der Brüder des Heiligen Dominicus Freiburg der Academia Albertina übergeben am Tage des 14. Juli 1794). Mit herrscherlicher Geste weist Franz II. mit dem Feldherrenstab auf das Dokument, das der Universität zur Sicherung ihres wirtschaftlichen Bestandes von großem Nutzen gewesen ist - eine ähnliche Geste wie sie sich auch auf dem gut dreißig Jahre älteren Bildnis des Universitätsgründers Albrecht IV findet, der auf die schwäbischen Besitzungen der Albertina verweist (s. Nr. 34). Die Universität gab das Porträt aus Dankbarkeit für die Schenkung bei dem Universitätsmaler und »cives academicus« Hermann in Auftrag. Es sollte die gleiche Größe haben wie die schon bestehenden Gemälde im Konsistoriumssaal, dem damaligen Senatssaal.
Die im Hintergrund dargestellten Klostergebäude, die schon früher Stammhaus der Theologischen Fakultät gewesen waren, wurden 1804-06 weitgehend abgetragen.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Bildnis Kaiser Josephs II. (1741-1790)

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Franz Joseph Rösch (1724-1777)
Öl auf Leinwand, 1777 (234 x 145,5 cm)
Kunstinventar der Universität I/6

Joseph II. erscheint in einer mit Orden dekorierten Militäruniform mit einer Schärpe in den österreichischen Landesfarben. Zu seiner Rechten liegt vorn die Krone des Heiligen Römischen Reiches mit Reichsapfel und Szepter; beim Tod seines Vaters war Joseph diesem 1765 in der Kaiserwürde gefolgt. Zugleich wurde er Mitregent Maria Theresias in den habsburgischen Erblanden. Als Hinweis darauf hält Joseph im Gegensatz zu seiner Mutter das Szepter (noch) nicht in der Hand. Hinter ihm erhebt sich als Hoheitszeichen eine Doppelsäule auf hohem, kriegstrophäenverziertem Podest.
Die beiden Porträts Maria Theresias und Josephs II. sind die letzten Arbeiten Franz Joseph Röschs. Die Bezahlung konnte die Witwe Rösch allerdings erst nach dem Tode ihres Mannes von der Administration der Universität entgegennehmen.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Bildnis der Kaiserin Maria Theresia (1717-1780)

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Franz Joseph Rösch (1724-1777)
Öl auf Leinwand, 1777 (226 x 130 cm)
Kunstinventar der Universität I/5

Maria Theresia erscheint in Witwentracht, nur mit dem Wiener Stephansorden dekoriert. Anstelle der Säule, die gewöhnlich auf Herrscherporträts neben einem baldachinartigen Vorhang als Hoheitszeichen erscheint, erblickt man im Rücken der Regentin eine Urne, die wohl als Hinweis auf ihren verstorbenen Gemahl Kaiser Franz I. verstanden werden darf. Vor ihr liegen auf einem Kissen die ungarische und die böhmische Königskrone, in der Hand hält sie das ungarische Szepter.
Das Verhältnis der Universität zu Maria Theresia ist keineswegs ohne Spannungen gewesen. Maria Theresia griff mit ihren Studienreformen, die nach Wien 1752 auch die vorderösterreichische Universität Freiburg betreffen sollten, nicht nur in Fragen von Inhalt und Organisation des Studiums ein. Ihre Reformen zielten vielmehr auf Zerstörung der Universität als selbständiger Korporation mit eigener Wirtschaftshoheit und Gerichtsbarkeit, wie sie in der Stiftung Erzherzog Albrechts VI. verbrieft war. Die 1760er Jahre waren von stetem Kampf der Universität um die Erhaltung ihrer alten Privilegien gezeichnet, der schließlich vom Staat durch wirtschaftliche und militärische Repressionen sowie durch Entlassung des Senats entschieden wurde: 1768 wurde die Universität zu einer Staatsanstalt, deren Führung und Professoren von der Regierung berufen wurden.
Zwangsläufig entspannte sich die Situation unter der neuen Universitätsführung. 1768 verlieh Maria Theresia dem Rektor eine Medaille mit ihrem Porträt als Amtskette, 1770 beteiligte sich die Universität am feierlichen Empfang der jüngsten Tochter Maria Theresias, Marie Antoinette, bei ihrer Brautfahrt nach Frankreich zu Ludwig XVI., und 1777 stellte sich die Landesherrin in die Reihe der Stifter der Universität, indem sie ihr das Jesuitenkolleg >schenkte< (s. Alte Universität, Nr. 10). Zwei Jahre später ließ die Universität von dem in Wien geschulten Maler und akademischen Bürger Rösch ein Porträt Maria Theresias und eines ihres Sohnes Joseph II. anfertigen.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Vogelzug

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Ernst Thomann (1910-2009)
Wandrelief, Gipsschnitt, 1954 Standort: 3. OG, Flur Theologie
Kunstinventar der Universität I/?

Durch nachträgliche Einbauten ist das Relief - in Technik und Material durch die sparsamen Mittel der Nachkriegszeit bestimmt - nicht mehr im Gesamtzusammenhang zu erkennen. Von einem apollinischen Leierspieler aus beginnen Vögel - Weisheitsvögel - ihren Flug, dem eine kleine Gemeinde von Menschen teils erwartungsvoll entgegensieht, teils sehnsüchtig nachblickt.

(Aus: Nicht nur die Wissenschaft: ein Kunstführer durch die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Veronika Mertens. - 1. Aufl. - Freiburg im Breisgau: Rombach, 1995 ISBN 3-7930-0685-9)

Anmerkung: Durch die zwischenzeitliche Entfernung der erwähnten Einbauten ist das Relief seit 2018 wieder in seinem Gesamtzusammenhang betrachtbar.

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