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Erklärung des Respekts für Freiburger Studentinnen

In der vergangenen Woche haben neun Theologiestudent:innen aus Freiburg einen Antrag auf Aufnahme im Freiburger Priesterseminar Collegium Borromaeum eingereicht.

Wie sie öffentlich mitteilten, fühlen sich die Frauen zu Priesterinnen berufen und möchten mit ihrer Bewerbung auf die Notwendigkeit von offenen Debatten und auch von Reformen in der katholischen Kirche aufmerksam machen.

Die Aktion ist ein starkes und mutiges Zeichen. Als Professorinnen und Professoren der Theologischen Fakultät Freiburg haben wir großen Respekt vor den Studentinnen und sagen ihnen unsere Unterstützung zu.

Alle unsere Studierenden können an der Universität die gleichen Kompetenzen erwerben – und treffen dann auf einen nach biologischem Geschlecht regulierten, kirchlichen Arbeitsmarkt. Die neun Theologinnen machen mit ihrer Bewerbung einmal mehr darauf aufmerksam, dass bei der Auswahl von Weihekandidaten die Fortführung des Status quo begründungspflichtig ist.

Gründe, die gegen die Priesterweihe von Frauen vorgetragen werden, können aus theologisch-wissenschaftlicher Perspektive nicht überzeugen. Gleichzeitig wird die anachronistische Ständeordnung, die im herrschenden Amts- und Weiheverständnis vorliegt, auch mit der Zulassung von Frauen noch nicht gelöst. Die historisch gewachsenen Rollen in Organisationen bedürfen einer genealogischen Aufarbeitung.

Als Professorinnen und Professoren der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg unterstützen wir das Anliegen der Studentinnen und all jener, die sich für eine ehrliche Debatte um eine Weiterentwicklung der kirchlichen Ämterstruktur einsetzen.

 

Karlheinz Ruhstorfer
Dekan

Bernhard Spielberg
Prodekan

Anne Koch
Studiendekanin

Daniela Blum
Gleichstellungsbeauftragte

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