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Trauer um Prof. Dr. theol. Werner Tzscheetzsch

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Bild: Badische Zeitung 06.02.2009
Foto: Ingo Schneider

Werner Tzscheetzsch (*30. Januar 1950 in Freiburg; † 3. April 2021 ebenda) war Alumnus der Freiburger Alma mater und von 1995 bis 2009 ihr Professor für Pädagogik und Katechetik an der Theologischen Fakultät.

Werner Tzscheetzsch erwarb im Jahr 1976 das Diplom in Katholischer Theologie; zwei Jahre später wurde er im Fach Erziehungswissenschaften graduiert. Von 1978 bis 1982 war er in Freiburg Bildungsreferent beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend und von 1990 bis 1995 Direktor der Katholischen Akademie für Jugendfragen in Altenberg im Erzbistum Köln. Mit seiner Dissertation zum Thema „Lernprozeß Jugendarbeit. Ausbildung jugendlicher Gruppenleiter“ wurde er im Jahr 1984 an der Theologischen Fakultät promoviert, acht Jahre später habilitierte er sich mit der Untersuchung „Gott teilt sich mit. Heilsgeschichte im Religionsunterricht“ an der Universität Freiburg für die Fachgebiete Pädagogik und Katechetik. Seine Berufung als Nachfolger seines akademischen Lehrers Günter Biemer auf die Professur für Pädagogik und Katechetik erfolgte 1995. Einen weiteren Ruf an die Universität Wien lehnte Tzscheetzsch ab. Im Jahr 2009 verzichtete er auf seine kirchliche Lehrbefugnis und schied aus der Theologischen Fakultät aus. Bis zu seiner krankheitsbedingten vorzeitigen Pensionierung im Jahr 2011 hatte er die Professur für Schul- und Sozialpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Freiburg inne.

In seiner Forschung befasste sich Werner Tzscheetzsch schwerpunktmäßig mit der kirchlichen Jugendarbeit und dem Religionsunterricht, wobei er der Religionspädagogik eine signifikante emanzipatorische Aufgabe zuwies. Tzscheetzsch hat die kirchlichen Jugendarbeit profiliert und mit engagiertem Weitblick weiterentwickelt. Von 1990 bis 1992 moderierte er das sog. Diözesanforum in der Erzdiözese Freiburg. Er arbeitete in verschiedenen Bereichen der religiösen Bildung sowohl in der Forschung als auch von 1998 bis 2002 als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Katholische Religionspädagogik und Katechetik (AKRK) sowie von 2005 bis 2006 als Vorsitzender der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für Theologie (ET) einflussreich und nachhaltig, wozu für ihn auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gehört hat. Als Stiftungsrat der „Stiftung Gottesbeziehung in Familien“ betonte er die spezifische Rolle der Familien für die religiöse Bildung. Viele Rückmeldungen von ehemaligen Studierenden und seinem Schülerkreis verweisen auf seine lebensnahen und authentischen Suchprozesse auch in der Hochschuldidaktik.

Die Religionspädagogik im deutschsprachigen Raum verliert einen geschätzten Kollegen, der in verschiedenen Sprachebenen und Kommunikationszusammenhängen höchst kompetent motivieren und begleiten konnte.

Die Theologische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wird Werner Tzscheetzsch ein ehrendes Gedenken bewahren.

 

 

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