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Entwicklung der Kirchengeschichte

Die Ersten Lehrstuhlinhaber der Kirchengeschichte waren von der Aufklärung inspiriert. Das hatte zur Folge, dass alles, was gelehrt wurde, einen "pragmatischen", nützlichen Charakter hatte. Es sollte anwendbar sein auf das Leben, wie etwa die Moral.

Die Pragmatik wurde etwa 1850 abgelöst von der sogenannten "ultramontanen" Kirchengeschichte. Katholische Kirchengeschichte konnte sich, anders als ihr evangelisches Pendant, nicht als Leitwissenschaft in der Theologie etablieren. Im 19. Jahrhundert, aber auch noch danach, herrschte "ultramontane" Apologetik vor, man konstruierte Kirchengeschichte von dogmatischen Vorgaben her.

Die Kirchengeschichte um die Jahrhundertwende stand unter dem Zeichen des Modernismusstreites. Nach heftigen Konflikten zwischen Kirchenhistorikern und Römischer Kurie insbesondere um die Geschichtlichkeit von Dogmen vermied man kirchenpolitische und theologische Fragen und orientierte sich zunehmend an der Profangeschichte. Theologisch und historisch blieb das Fach weitgehend marginalisiert.

Nach einer weiteren Internationalisierung der Disziplin weitete sich der Blick von der Kirche auf die gesamte Christenheit. Kirchengeschichte heute versteht sich, auch beflügelt vom Zweiten Vatikanum, als Geschichte des Volkes Gottes. Hinzu kamen auch weitere Dimensionen, die sich im Arbeitsbereich Frömmigkeitsgeschichte niederschlugen.

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