Lehrveranstaltungen WS19
Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.
Vorlesungen
Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)
Mittwoch 10-13 Uhr c.t. - HS 3043
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - HS 3043
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.
Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
Seminare:
Zurück in die Zukunft? Irritationen und Inspirationen für eine gegenwartssensible Kirchenentwicklung (M15 / M23)
Termine: Donnerstag, 31.10. / 12.12.2019 / 16.01. / 23.01.2020 (14-18 Uhr c.t.) - Vorbesprechung: 24.10. (14-16 Uhr c.t.)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, JProf. Dr. Spielberg
Wer die Kirche für das Jahr 2030 entwerfen will, sollte die Gesellschaft im Jahr 2020 kennen – und Lust haben, „fremdzulernen“. Beidem gibt das Seminar Raum. Im ersten Schritt werden unterschiedliche Gegenwartsdiagnosen (u.a. Sennet, Reckwitz, Beck, Rosa) unter die Lupe genommen, um präziser die fundamentalen Herausforderungen zu identifizieren, denen Menschen sich in unserer Zeit, Kirche und Gesellschaft gegenübersehen. Der zweite Schritt dient der Auseinandersetzung mit der Frage: Wie lösen eigentlich andere Akteure analoge Probleme? Die kirchliche Praxis ferner Länder kann dabei – gleichermaßen irritierend und inspirierend - genauso in den Fokus kommen wie Transformationsprozesse anderer gesellschaftlicher Bereiche. Damit bietet die Veranstaltung die Chance zur Entdeckung tieferliegender Inspirationen für eine Kirche, die auch im Jahr 2030 gegenwartsfähig ist.
Künstliche Intelligenz und Social Innovation (M15 / M23)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt
In all diesen Facetten wird die Frage nach der Entwicklung Künstlicher Intelligenz unweigerlich zu einer Frage der Ethik: Was darf Künstliche Intelligenz? Und was darf sie nicht? Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Welche ethischen Leitplanken müssen gesetzt werden, um eine menschendienliche Entwicklung zu gewährleisten und gesellschaftliche Errungenschaften wie Freiheitsrechte, demokratische Prozeduren und sozialen Ausgleich sicherzustellen?
In unserem Hauptseminar werden wir uns zunächst mit Grundlagen und zentralen Denkschemata Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und uns anschließend kritisch ausgewählten Anwendungsgebieten zuwenden. Beispielhaft seien hier die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf den Arbeitsmarkt sowie ethische Fragen unter anderem in der autonomen Mobilität, der Medizin, der Pflege und dem Militärwesen genannt. In all diesen Einzelaspekten ist dabei der Gedanke leitend, die grundsätzlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der KI besser zu verstehen, um anschließend Chancen und Risiken in differenzierter und kritisch-konstruktiver Weise beurteilen zu können.
Ethik in der Stadt (M15 / M23)
Dozierende: Dr. Zschiedrich, StR Schmitt
Das Leben in der Stadt ist für viele Menschen ein Versprechen auf ihrer Suche nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, nach Freiheit und Autonomie, nach Pluralität und kultureller Vielfalt. Neben diesen verheißungsvollen Aspekten hat das urbane Leben jedoch auch diverse Schattenseiten: Im städtischen Raum entstehen neue soziale Ungleichheiten. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen werden ausgegrenzt. Soziale Beziehungen sind anonymer als auf dem Land. Insbesondere in Entwicklungsländern leidet die städtische Bevölkerung zudem vermehrt unter Armut und Gewaltkriminalität. Aber auch in westlichen Ländern wie Deutschland zeigt sich eine neue soziale Frage auf dem Wohnungsmarkt durch überproportional steigende Mieten und einen Verdrängungswettbewerb, der insbesondere für benachteiligte Menschen zum existenziellen Problem wird.
In unserem Blockseminar zur "Ethik in der Stadt" setzen wir uns zunächst grundlegend mit den ambivalenten Phänomenen des Stadtlebens und seinen diversen sozialethischen Herausforderungen auseinander. In einem zweiten Schritt wenden wir uns den gesellschaftlichen Strukturen zu und der Frage, wie Städte zu attraktiven, produktiven und innovativen Arbeits- und Lebensräumen für alle Bewohner*innen werden und sich so zu einem sozial gerechten Sozialraum entwickeln können.