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Nachruf auf Prof. Dr. Günter Biemer

* 30. September 1929 in Mannheim; + 1. Juni 2019 in Staufen

Prof. Dr. em. Günter Biemer wechselte nach seiner Lehrtätigkeit am Priesterseminar St. Peter und der Universität Tübingen 1970 an die Freiburger Universität. Von 1970 bis 1994 hatte er den Lehrstuhl für Religionspädagogik in Freiburg inne. Neben grundlegenden Arbeiten zur Didaktik des Religionsunterrichts und zur Sakramentenkatechese leitete Kollege Biemer ein Forschungsprojekt zum „Lernprozess Christen Juden“.

Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus aus dem kommunikativen Gedächtnis zu verschwinden droht, ist es wichtig, dieses zu einem kollektiven Gedächtnis weiterzuentwickeln. Die Arbeiten von Prof. Dr. Günter Biemer haben dazu Entscheidendes beigetragen. Er erwarb sich große Verdienste im jüdisch-christlichen Dialog und gehörte zu den wichtigen Protagonist*innen jüdisch-christlicher Zusammenarbeit.

Im Zentrum seines Schaffens standen die Person und das Werk des englischen Theologen und Kardinals John Henry Newman. Eine der Früchte seiner Arbeit ist eine umfangreiche Biographie des englischen Denkers, die zuletzt in einer völlig neu bearbeiteten Auflage wieder erschienen ist. Sie zählt zu den Standardwerken der Newman-Forschung. Darüber hinaus war der Verstorbene Gründer und Ehrenvorsitzender der internationalen John Henry Newman-Gesellschaft.

In der akademischen Lehre beschritt Kollege Biemer zu Beginn der 1970er Jahre damals noch ungewohnte Wege, die die Partizipation der Studierenden förderten. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Forscher und Lehrer an der Universität war Prälat Biemer in der Seelsorge tätig und hielt so den auch für die wissenschaftliche Arbeit unerlässlichen Kontakt zur Lebenswirklichkeit vieler Menschen.

Für sein großes Engagement als Forscher, Lehrer und Seelsorger gilt Prof. em. Dr. Günter Biemer der Dank auch vonseiten des derzeitgen Lehstuhlteams.
R.I.P

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