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Lehrveranstaltungen

Lehrveranstaltungen WS23

Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.

 

Vorlesungen


Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)

Mittwoch 16:00 - 18:00 c.t. - Max-Kade-Auditorium 1 (Alte Universität)
Dozierende: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer

Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, die konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.

Voraussetzung:
Voraussetzung für die Belegung der Module des zweiten Studienabschnitts ist der erfolgreiche Abschluss der Module des ersten Studienabschnitts, in denen Prüfungen abgelegt werden. Studierende, die noch zwei Module des Vertiefungsbereichs absolvieren müssen, in denen sie lediglich Studienleistungen erbringen (M 6-M 14), dürfen Module des zweiten Studienabschnitts studieren.
Für EPG-Studierende ist ein begleitendes Tutorat (2h/Woche) verpflichtender Bestandteil der Vorlesung. Bei EPG besteht die Prüfungsleistung in einer Klausur.

 

Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)


Mittwoch 10-13 Uhr c.t. - HS 1098 (Kollegiengebäude I)
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - Max-Kade-Auditorium 2 (Alte Universität)
Dozierende: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Prof. Dr. Bernhard Spielberg, Prof. Dr. Georg Bier, Prof. Dr. Klaus Baumann

Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.


Seminare


Kein Ende der Gewalt? Friedensethik in einer unfriedlichen Welt (M15/23)

Mittwoch 18:00 - 20:00 c.t - R 1336-38 (Kollegiengebäude I)
Dozierende: Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Dr. Lukas Konstantin Schmitt,

Der Schrecken des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine hat die Frage von Krieg und Frieden ins Zentrum der politischen und ethischen Debatte gerückt. Schien die Aussicht auf ein Ende der Gewalt nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 noch greifbar, so wurde diese hoffnungsvolle Perspektive auf eine friedlichere Welt spätestens seit dem Überfall der Ukraine mit den leidvollen Nachrichten kämpfender Soldaten, toter Zivilisten und flüchtender Menschen erschüttert. Welche Bedeutung hat diese Entwicklung für die friedensethische Debatte innerhalb von Theologie und Kirchen, insbesondere für das christliche Leitbild eines gerechten Friedens? Worin besteht ein adäquater Umgang der westlichen Welt und liberaler Demokratien mit einem solchen Angriff auf ihre leitenden Prinzipien und Werte? Was sind die Säulen eines dauerhaften und nachhaltigen Friedens?
Im Blockseminar, das sich in Inhalt und Titel an Eberhard Schockenhoffs Werk zur Friedensethik anlehnt, werden wir uns ausgehend von diesen Fragen mit den Bedingungen eines gerechten Friedens auseinandersetzen. Diese friedensethisch-theologische Reflexion möchten wir an einem Ort führen, der mit Blick auf Krieg und Frieden nicht vielschichtiger sein könnte: Berlin war einerseits Ausgangspunkt menschenverachtender Gewalt durch die NS-Diktatur, Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzung im Zweiten Weltkrieg und Sinnbild einer unfriedlichen geteilten Welt. Die Stadt ist andererseits aber auch ein Symbol der Hoffnung, dass Teilung, Krieg und Gewalt am Ende nicht das letzte Wort behalten, sondern überwunden werden können. So bietet die Exkursion nach Berlin nicht nur einen geeigneten Ort für unsere gemeinsame theologische Reflexion zur Friedensethik, sondern macht das Thema durch den Besuch von Institutionen und die Besichtigung zeitgeschichtlicher Orte auch auf anschauliche Weise erlebbar.


Exkursion:
9.-13. Oktober 2023, Anmeldung bis 20. Juli 2023, Teilnahmekosten: Eigenanreise + 50 Euro (Unterkunft, Frühstück, ÖPNV-Ticket und Eintritte sind inklusive)
Durch die Kooperation mit den Dozierenden der Humboldt-Universität kann die Veranstaltung im Rahmen eines interdisziplinären Hauptseminares angerechnet werden.

Lehrveranstaltungen SoSe23

Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.

 

Vorlesungen


Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordnung (M12)

Donnerstag 10:00-12:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Schien es nach der großen Finanzmarkt- und Bankenkrise 2008/2009 auch kurzfristig so, als hätte die Wirtschaft eine Besinnung auf ihren eigentlichen Sinn und Zweck eingelegt, so scheint sich das in der Zwischenzeit schon wieder verloren zu haben: Es entsteht der Eindruck, als hätten die Kategorien des Marktes wie Gewinn und Wettbewerb absoluten Vorrang vor dem Menschen, als sei das Ökonomische das beherrschende Prinzip aller gesellschaftlichen Prozesse. Wirtschaftliche Prozesse scheinen anonym abzulaufen, sie sind in der Einschätzung vieler – zumal im Kontext der Globalisierung und der Digitalisierung - nicht mehr gestaltbar, sondern Ergebnis undurchschaubarer Gesetzmäßigkeiten und technologischer Entwicklung. Für die (christliche) Ethik stellt sich die Frage, welche gesetzlichen und moralischen Regeln alle Beteiligten im Blick haben müssen, um ein gerechtes, menschenwürdiges Zusammenleben – auch im Bereich der Wirtschaft - zu gewährleisten? Wie ist der Faktor Arbeit (unter den Bedingungen von Arbeit und Industrie 4.0), der Markt mit seinem zentralen Element, dem Wettbewerb etc. zu bewerten? Wie lässt sich Sorgearbeit mit Erwerbsarbeit vereinbaren? Welche Bedeutung kommt in solchem Denken sozialethischen Kriterien wie dem der (sozialen) Gerechtigkeit überhaupt noch zu? Wie können sozial gerechte Strukturen einer ethisch verantworteten Wirtschafts- und Unternehmensordnung im Kontext der Globalisierung überhaupt aussehen? Sowohl derart grundlegenden wirtschaftsethischen als auch aktuellen Fragestellungen werden wir uns in der Vorlesung widmen

Einführung in die Theologie aus praktisch - theologischer Perspektive (M4)

Mittwoch 10:00-12:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Aufbauend auf dem Teilmodul „Einführung in die Praktische Theologie" des Wintersemesters 2021/22 steht im Mittelpunkt dieser Veranstaltung die Bearbeitung eines größeren praxis-bezogenen Projekts aus der spezifischen Perspektive jeweils eines der fünf Fächer. Dafür recherchieren die Teilnehmer_innen eigenständig unter Anleitung des jeweiligen Fachvertreters, sie präsentieren es mündlich und fertigen darüber eine Hausarbeit an. Das selbstständige Arbeiten wird unterstützt und begleitet durch gemeinsame Rahmenveranstaltungen. Nähere Informationen sowie die Verteilung der Projekte erfolgen in der Eröffnungsveranstaltung.

 

Seminare

 

Populismus als Herausforderung in Demokratie und Kirche. Sozialethische Perspektiven

Donnerstag 14:00-16:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

In liberalen demokratischen Gesellschaften zeigt sich vermehrt ein tief sitzendes Unbehagen an der Gegenwartsgesellschaft. Angesichts komplexer Herausforderungen fordern populistische Stimmen und Strömungen vielfach die Rückkehr zur Eindeutigkeit und Wahrheit ein, und bringen Kampfbegriffe wie Volk, Nation oder Zweigeschlechtlichkeit in Stellung gegenüber pluralen Lebenswelten. Neben der Politik zeigt sich eine solche Sehnsucht nach Eindeutigkeit zunehmend auch in Kirche und Religion. In unserem Seminar werden wir uns mit dem schillernden und auch selbst oft uneindeutigen Phänomen des Populismus auseinandersetzen und uns der Begriffswelt dieser antiliberalen Denk- und Argumentationsmuster nähern. In dieser Analyse geht es auch um die Frage, inwiefern christliche Motive im Populismus verdreht und somit missbraucht werden, um andere Menschen oder gewisse Personengruppen auszugrenzen. Der christliche Glaube ist somit einerseits Objekt der analytischen Auseinandersetzung, andererseits aber auch Subjekt und Teil der Lösung - nämlich in der Frage, unter welchen Bedingungen ein christlicher Glaube populistischen Strömungen substantiell etwas entgegensetzen und zum gesellschaftlichen Miteinander in freiheitlichen und demokratischen Gesellschaften beitragen kann.
 

"Daß Auschwitz nicht noch einmal sei" (T. Adorno) Antisemitismuskritische Bildung als Notwendigkeit für die Gesellschaft und den Religionsunterricht

Donnerstag 14:00-16:00Uhr c.t.
Dozierende: Dr. Lukas Schmitt, Tobias Balle

Laut der jüngsten Antisemitismusstudie, die von der EU im Dezember 2018 veröffentlicht wurde, ist jeder dritte Jude / jede dritte Jüdin in Deutschland schon einmal belästigt worden, fühlte sich zunehmend unsicher und trägt sich angesichts der zunehmenden antisemitischen Agitation in Deutschland mit dem Gedanken auszuwandern.
Vor diesem Hintergrund formuliert sich die Aufgabe religiöser Bildung neu. Das Diktum Theodor W. Adornos, dass "die wichtigste Forderung an eine künftige Erziehung diejenige sein [muss], dass so etwas wie Auschwitz nie mehr wieder geschieht" hat nicht nur an Brisanz gewonnen, sondern muss weitergedacht werden. Was Hannah Arendt im 20. Jahrhundert in Bezug auf Adolf Eichmann formuliert hat: dass es kein Recht zu gehorchen gibt, muss angesichts zunehmender identitärer Bewegungen aktualisiert werden.
Im Seminar werden popkulturelle Zeugnisse auf antisemitische Spuren untersucht, Prinzipien einer antisemitismuskritischen Bildung reflektiert und adaptiert sowie Perspektiven überlegt, wie (inter-)religiöse Bildung angesichts dieser Herausforderung zu konturieren ist.
 

Grenzziehungen und Identitäten. Philosophische und exegetische Perspektiven der Migrationsethik

Donnerstag 16:00-18:00Uhr c.t.
Dozierende: Dr. Lukas Schmitt, Philipp Graf

Migrations- und Fluchtbewegungen zählen zu den großen Herausforderungen der Gegenwart, vor deren Hintergrund die ethische Begründung und politische Legitimität von Staatsgrenzen verstärkt ins Bewusstsein gerufen wird. Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung haben Grenzen sich im Prozess der Globalisierung nicht etwa relativiert, sondern sind vielfach machtvoller und selektiver geworden. Viele Gesellschaften versuchen durch Grenzziehungen und den Ausbau von Grenzbefestigungen, Zuwanderung zu begrenzen, vielfach mit dem Verweis auf den vermeintlichen Schutz gesellschaftlicher Identität. Im Seminar werden wir gemeinsam philosophische Ansätze der migrationsethischen Debatte erkunden und uns zudem in exegetischer Hinsicht mit den Fragen von Grenzziehungen, Migration und Flucht in biblischen Büchern auseinandersetzen. Neben diesem inhaltlichen Fokus soll dieses interdisziplinäre Seminar außerdem eine Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten leisten.

Lehrveranstaltungen WS22

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Vorlesungen


Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)

Mittwoch 16:00-18:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, die konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.

Einführung in die Theologie aus praktisch - theologischer Perspektive (M4)

Mittwoch 10:00-13:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Seminare

 

Ende der Wachstumsgesellschaft? Sozial-ökologische Perspektiven der Marktwirtschaft

Mittwoch 14:00-16:00Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Mit dem Beginn des Wintersemesters werden wir den Earth Overshoot Day in Deutschland, den 28. Juli, ab dem wir mehr natürliche Ressourcen, als nachwachsen können, aufgebraucht haben werden, um 82 Tage überschritten haben. Die Menschheit verbraucht gegenwärtig 74 Prozent mehr als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können - oder anders gesprochen: 1,74 Erden im Jahr. Diese Erkenntnis führt zu der Frage, inwiefern das kapitalistische Wachstumsmodell dauerhaft tragfähig ist, wie schnell und radikal die Weltgemeinschaft und vor allem in welche Richtung ökonomisch umsteuern muss. Bedeutet dies jedoch zugleich auch den Abschied von der marktwirtschaftlichen Lebensweise, die gerade in vielen Gesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr viel Wohlstand, zwischenzeitlich auch den Rückgang des globalen Hungers und - trotz mancher gegenläufigen Entwicklungen - auch Frieden bedeutet hat? Ist radikaler Verzicht die Lösung dieser sozial-ökologischen Krise? In unserem Seminar werden wir uns nicht nur mit Problemanalysen der Grenzen des Wachstums auseinandersetzen, sondern auch unterschiedliche Lösungsansätze kritisch beleuchten. Letztlich geht es dabei immer um die Frage, wie die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland und innerhalb der EU in sozial-ökologischer Hinsicht weiterentwickelt werden kann, um einen Teil zur Lösung dieser globalen Herausforderung beizutragen.
Im Rahmen des Seminars wird eine Exkursion stattfinden, zu der Sie in der ersten Sitzung noch weitere Informationen erhalten.

Lehrveranstaltungen SoSe22

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Vorlesungen

 
Gesellschaft und Politik in christlicher Perspektive (M13)
 
Donnerstag 10:00-12:00Uhr c.t. - Max-Kade-Auditorium 1 (Alte Universität)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
 
Christlicher Glaube bleibt entweder insgesamt bedeutungslos für dieses Leben oder er hat Bedeutung für alle Bereiche der menschlichen Wirklichkeit. Wenn letzteres die logische Konsequenz der Inkarnation ist, dann gilt es, sich auch unter den Bedingungen einer postmodernen Gesellschaft den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen und die damit verbundenen Chancen für gelebtes Christsein im Blick auf Gesellschaft, Kultur und im weiten Sinn politische Fragen zu erkennen und zu beurteilen. Eine besondere Rolle für unsere plurale Gesellschaft und deren Kultur spielt die Frage nach der Menschenwürde, den Menschenrechten und der Demokratie. Diesen Fragen wird sich die Vorlesung widmen, diese fundamentalen Aspekte aber auch in aktuelle Problemfelder ausbuchstabieren.
 

Seminare

 
Lost in Perfection? Ethik und Anthropologie der Selbstoptimierung (M15/23)
 
Mittwoch 16:00 - 20:30 s.t. 27.04.2022 - R 00 016 (Wilhelmstraße 26)
Freitag 14:00 - 20:00 s.t. 15.07.2022 - HS 1236 (Kollegiengebäude I)
Samstag 09:00 - 17:30 s.t. 16.07.2022 - HS 1236 (Kollegiengebäude I)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer / Dr. Schmitt
 
Schneller, höher, weiter, fitter, kreativer, effizienter, attraktiver, klüger, nachhaltiger – der Komparativ ist aus der aktuellen Ratgeberliteratur nicht mehr wegzudenken. Das Streben nach Selbstoptimierung als bedeutsame Leitvorstellung ist allgegenwärtig und zieht in zunehmend mehr Lebensbereiche ein. Es gibt kaum einen Bereich, den man noch dem Zufall überlassen müsste und der nicht gesteigert, optimiert oder ausgebaut werden könnte: So unterzieht sich nicht mehr nur die unternehmerische Sphäre der ökonomischen Optimierungs-Logik, sondern - neben anderen Beispielen - auch die eigene Gesundheit, die körperliche und mentale Fitness, die häusliche Organisation, die Ernährung, die Kindererziehung und in Ansätzen wie dem effektiven Altruismus mitunter auch das ethische Handeln selbst. Wer nicht von seinem Umfeld abgehängt werden möchte, hat kaum eine andere Wahl, als sich auf das rastlose Streben nach Selbstverbesserung einzulassen. Die Folgen für den Körper und das Selbst, für Arbeit und Familie sowie für das Leben in gelingenden Beziehungen sind weitreichend.
 
In unserem Seminar werden wir uns mit diesem Streben nach Selbstoptimierung aus der Sicht verschiedener Disziplinen nähern, um anschließend sozialethisch-theologische Perspektiven zu entwickeln. Was sind die Bedingungen und die Auswirkungen dieses gesellschaftlichen Trends? Wo finden sich Widersprüche und Grenzen der Optimierungslogik? Was bedeutet ein solches, zunächst auf das Individuum bezogenes Programm für die Gesellschaft und ihr Gemeinwohl?
 
Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt. In der ersten Semesterwoche findet eine längere Sitzung zur Einführung in die Thematik statt.
 
 
Einführung in die Theologie aus praktisch - theologischer Perspektive M4
 
Mittwoch 10:00-12:00Uhr -  HS 3043
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
 
Aufbauend auf dem Teilmodul „Einführung in die Praktische Theologie" des Wintersemesters 2021/22 steht im Mittelpunkt dieser Veranstaltung die Bearbeitung eines größeren praxis-bezogenen Projekts aus der spezifischen Perspektive jeweils eines der fünf Fächer. Dafür recherchieren die Teilnehmer_innen eigenständig unter Anleitung des jeweiligen Fachvertreters, sie präsentieren es mündlich und fertigen darüber eine Hausarbeit an. Das selbstständige Arbeiten wird unterstützt und begleitet durch gemeinsame Rahmenveranstaltungen. Nähere Informationen sowie die Verteilung der Projekte erfolgen in der Eröffnungsveranstaltung.
 

Lehrveranstaltungen WS21

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Vorlesungen

 

Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)

Mittwoch 10-13 Uhr c.t.
Donnerstag 08-10 Uhr c.t.
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg

Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)

Mittwoch 16-18 Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.

 

Seminare:

 
Sehen – Urteilen – Bloggen. Ein theologisches Blog-Experiment
 
Mittwoch 14-16 Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, Dr. Lukas Schmitt
 
Mit feinschwarz.net, y-nachten und anderen theologischen Blogs ist das Bloggen zur wichtigen Kommunikationsform im theologischen Diskurs geworden. Anders als gedruckte Artikel und Bücher bieten Blog-Artikel die Chance, in prägnanter Weise auf aktuelle Fragestellungen einzugehen und über soziale Netzwerke auch eine Leserschaft für die eigenen Gedanken zu erreichen. Darüber hinaus sind Blogs auch für den theologischen Nachwuchs eine gute Möglichkeit, das Schreiben und Argumentieren zu schulen – auch durch die Rückmeldungen anderer zu den eigenen Artikeln. In diesem Seminar werden wir uns anhand gemeinsam erarbeiteter sozialethischer Fragestellungen dem Blog als journalistischem Medium nähern und uns arbeitsteilig über das Schreiben von Blog-Artikeln in verschiedene Themenfelder einarbeiten. Mit Bezug zu Lukas 12,57 soll uns dabei leiten, ein eigenständiges theologisches Urteil zu den Zeichen der Zeit zu entwickeln. An geeigneten Stellen werden uns externe Expertinnen und Experten aus dem journalistischen Bereich unterstützten. Zielperspektive des Seminars ist es, gegen Ende des Seminars die als Studienleistung erstellten Beiträge auf einem eigens hierfür eingerichteten Blog der Theologischen Fakultät zu veröffentlichen.
 

 

 

Lehrveranstaltung SoSe21

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Vorlesungen

 

Wirtschaftsethik und Wirtschaftsordnung (M12)

Donnerstag 10-12 Uhr c.t. 
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Schien es nach der großen Finanzmarkt- und Bankenkrise 2008/2009 auch kurzfristig so, als hätte die Wirtschaft eine Besinnung auf ihren eigentlichen Sinn und Zweck eingelegt, so scheint sich das in der Zwischenzeit schon wieder verloren zu haben: Es entsteht der Eindruck, als hätten die Kategorien des Marktes wie Gewinn und Wettbewerb absoluten Vorrang vor dem Menschen, als sei das Ökonomische das beherrschende Prinzip aller gesellschaftlichen Prozesse. Wirtschaftliche Prozesse scheinen anonym abzulaufen, sie sind in der Einschätzung vieler – zumal im Kontext der Globalisierung und der Digitalisierung - nicht mehr gestaltbar, sondern Ergebnis undurchschaubarer Gesetzmäßigkeiten und technologischer Entwicklung. Für die (christliche) Ethik stellt sich die Frage, welche gesetzlichen und moralischen Regeln alle Beteiligten im Blick haben müssen, um ein gerechtes, menschenwürdiges Zusammenleben – auch im Bereich der Wirtschaft - zu gewährleisten? Wie ist der Faktor Arbeit (unter den Bedingungen von Arbeit und Industrie 4.0), der Markt mit seinem zentralen Element, dem Wettbewerb etc. zu bewerten? Wie lässt sich Sorgearbeit mit Erwerbsarbeit vereinbaren? Welche Bedeutung kommt in solchem Denken sozialethischen Kriterien wie dem der (sozialen) Gerechtigkeit überhaupt noch zu? Wie können sozial gerechte Strukturen einer ethisch verantworteten Wirtschafts- und Unternehmensordnung im Kontext der Globalisierung überhaupt aussehen? Sowohl derart grundlegenden wirtschaftsethischen als auch aktuellen Fragestellungen werden wir uns in der Vorlesung widmen.

Seminare:

 

Von Grenzen, Menschen und Mauern - Migrationsethische Perspektiven in der globalisierten Weltgesellschaft
 
Mittwoch 14-16Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Lukas Schmitt
 
Grenzen trennen Staaten, Gesellschaften und somit immer auch Menschen. Sie sind nicht immer sicht- und spürbar und prägen doch unsere Welt und unseren Alltag. Insbesondere seit der stark angestiegenen Zuwanderung Geflüchteter in den Jahren 2015 und 2016 und der Entscheidung der Bundesregierung, die bundesdeutschen Grenzen zwischenzeitlich nicht zu schließen, wird eine kontroverse migrationsethische Debatte um offene und geschlossene Grenzen geführt, mit der wir uns näher beschäftigen werden. In unserem Hauptseminar gehen wir nicht nur aktuellen flüchtlingspolitischen Fragen nach, sondern werden uns in theoretischer Hinsicht kritisch mit verschiedenen migrationsethischen Ansätzen in Moralphilosophie und Sozialethik auseinandersetzen. Im Rahmen des Hauptseminars finden gesonderte Gastvorträge externer Referent*innen statt. Die entsprechenden Termine werden noch bekannt gegeben.
 
Tagung: "Die liberale Demokratie verteidigen! Populismus als Herausforderung der Christlichen Gesellschaftslehre
 
Freitag 02.07
 
Demokratisch legitimieren zu wollen und zu müssen, ist Kernidee und zentrale Aufgabe der modernen Gesellschaft, die die Regeln ihres Zusammenlebens nicht mehr auf religiösen Überzeugungen gründet. Zur Eigenart dieser pluralen und pluralitätsaufgeschlossenen, demokratisch-rechtsstaatlich verfassten Gesellschaften gehört, dass sie dauerhaft gefährdet sind durch Dynamiken, die mit dem vielschichtigen Begriff Populismus beschrieben werden: Einfache Antworten werden versprochen, wo es doch um den demokratisch ausgehandelten, oft mühsamen Kompromiss und Interessenausgleich geht. Populistische Versuchungen gibt es aber auch im religiösen Bereich. Welche Bedeutung und Einflussmöglichkeiten hat die Christliche Gesellschaftslehre heute für die Meinungs- und Willensbildung in der Gesellschaft und in der Kirche? Was sind die Reflexionsfelder einer Christlichen Gesellschaftslehre der Zukunft? Diesen Fragen wird das Symposion nachgehen. Die Veranstaltung findet im Rahmen einer Tagung an der Katholischen Akademie Freiburg am Freitag, 2. Juli 2021 statt. Durch die Anwesenheit bei der Veranstaltung und die Ablegung einer Studienleistung kann ein Schein im Umfang von 1 ECTS erworben werden. Aufgrund des geringen zeitlichen Umfangs der Tagung kann diese nicht als Hauptseminar angerechnet werden. Falls Sie ein sozialethisches Hauptseminar belegen möchte, können Sie sich gerne für eines der zwei weiteren Seminare anmelden.
 
Einführung in die Theologie aus praktisch - theologischer Perspektive
 
Mittwoch 10-12Uhr c.t.
Dozierende:  Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer
 
Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Nähere Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

 

Lehrveranstaltungen WS20

Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.

Vorlesungen


Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)

Mittwoch 10-13 Uhr c.t. 
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. 
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg

Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)

Mittwoch 16-18 Uhr c.t. 
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.



Seminare:


Ethik des AT - Ethik aus dem AT? - Interdisziplinäres Seminar AT und CGL (M15/M23)

Mittwoch 14-14 Uhr c.t.
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, Dr. Carolin Neuber, MA Lukas Schmitt
 

Grundlage einer christlichen Ethik sind die biblischen Bücher, die immer wieder neu auf ihren ethischen Gehalt untersucht und in die jeweilige Zeit hinein interpretiert und ausgelegt werden müssen. Besteht der Kern einer Ethik des Alten Testaments hierbei primär in der Umsetzung von Normen und Vorschriften? Insbesondere die Zehn Gebote wurden und werden in ihren zentralen ethischen Forderungen oft wie ein Beichtspiegel verstanden und „abgearbeitet". Für Manche kann so der Eindruck entstehen, das AT biete nur „moralisches Fastfood“, bei dem das eigene ethische Entscheiden ausgeschaltet sei. Aber wie kommt man eigentlich von mehr als 2000 Jahre alten Texten zu einer modernen Ethik? Kann ein Text, der vordergründig wie eine kleinkarierte Gesetzessammlung wirkt, Potential für einen Gesellschaftsentwurf der Gegenwart in sich tragen? Das interdisziplinäre Seminar von AT und CGL will diesen Fragen anhand des Buches Deuteronomium nachgehen.

Lehrveranstaltungen SoSe20

Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen.

Vorlesungen


Kultur, Gesellschaft und Politik aus christlicher Perspektive (M13)
 
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - HS 1016
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
 
Christlicher Glaube bleibt entweder insgesamt bedeutungslos für dieses Leben oder er hat Bedeutung für alle Bereiche der menschlichen Wirklichkeit. Wenn letzteres die logische Konsequenz der Inkarnation ist, dann gilt es, sich auch unter den Bedingungen einer postmodernen Gesellschaft den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen und die damit verbundenen Chancen für gelebtes Christsein im Blick auf Gesellschaft, Kultur und im weiten Sinn politische Fragen zu erkennen und zu beurteilen. Eine besondere Rolle für unsere plurale Gesellschaft und deren Kultur spielt die Frage nach der Menschenwürde, den Menschenrechten und der Demokratie. Diesen Fragen wird sich die Vorlesung widmen, diese fundamentalen Aspekte aber auch in einzelne aktuelle Bereiche wie z.B. die Fragen der Migration, aber auch der Digitalisierung ausbuchstabieren.

 

Seminare:


Grundlagen, Konzeptionen und Methoden der Praktischen Theologie (M4)

Mittwoch, 10-12Uhr c.t. - HS 1015
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer
 
 
Künstliche Intelligenz: Eine Herausforderung für Anthropologie und Sozialethik? (M15 / M23)
 
Termin: Donnerstag, 14-16Uhr c.t. - HS 1032
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt
 
Bestandteil des Seminars ist eine zweitägige Exkursion (nähere Informationen sowie Termine werden noch bekannt gegeben). Mögliche gesonderte Gastvorträge am Abend.
 
 
New Work: Digitales Fließband oder paradiesische Freiheit? (M15 / M23)
 
Termin: 22.04.2020; 19.06.2020; 20.06.2020 - Katholische Akademie Freiburg
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt
 
Tagung an der Katholischen Akademie Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg, dem Referat Kirche in Arbeitswelt und Wirtschaft im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg und dem Katholischen Sozialen Bildungswerk (KSB) in der Erzdiözese Freiburg.
 
Die beiden Termine 190.6.2020 und 20.06.2020 finden an der Katholischen Akademie statt. 
 
Immer hat Fortschritt Auswirkungen auf die Arbeit des Menschen, und immer sind seine Folgen ambivalent: Industrialisierung und Rationalisierung bedroh(t)en Arbeitsplätze, bewirken jedoch auch Erleichterungen in der konkreten Arbeit und Verbesserungen etwa in der Arbeitssicherheit. Die Digitalisierung schließt hier nahtlos an: Flexibilisierung eröffnet neue Möglichkeiten, Beruf und Freizeit zu kombinieren, zugleich wird die Work-Life-Balance zur umso größeren Herausforderung. Auch die soziale Dimension der Arbeit ändert sich, wenn »Arbeitnehmer*innen« immer mehr zu »Unternehmer*innen« werden. Wie wird solidarisches Eintreten für Arbeitnehmerrechte unter diesen Bedingungen zukünftig möglich sein? Wie muss sich soziale Sicherung verändern? Die Tagung nimmt die schöne neue New Work-Welt in den Blick: Welche Verheißungen werden sich erfüllen – und wo bleibt das Paradies doch unerreicht? Welche Auswirkungen sind für den Einzelnen erwartbar, und wie ist das Miteinander in Gesellschaft und Arbeitswelt neu und weiter zu gestalten?
 

Lehrveranstaltungen WS19

Weiterführende Informationen besonders zu den Terminen der einzelnen Veranstaltungen sind dem Vorlesungsverzeichnis der Theologischen Fakultät zu entnehmen. 

Vorlesungen

 

Einführung in die Theologie aus praktisch-theologischer Perspektive (M4)

Mittwoch 10-13 Uhr c.t. - HS 3043
Donnerstag 08-10 Uhr c.t. - HS 3043
Dozierende: Proff. Baumann, Bier, Nothelle-Wildfeuer, Schambeck, Spielberg

Praktische Theologie versteht sich als theologische Wahrnehmungs- und Handlungswissenschaft. Sie reflektiert und orientiert die Praxis des Glaubens und der Kirche in verschiedenen Handlungsfeldern. Das Modul vermittelt dieses Selbstverständnis, den daraus resultierenden induktiven Ansatz der Praktischen Theologie und ihre Methoden. An ausgewählten theologischen Fragestellungen wird aufgezeigt, worin die Spezifika der Einzeldisziplinen der Praktischen Theologie bestehen und welchen konkreten Beitrag die Einzeldisziplinen aus ihrer fachlichen Perspektive zur Beantwortung solcher Fragestellungen leisten können. Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation aller Arbeitsbereiche des Instituts für Praktische Theologie statt. Näheres Informationen zu Ablauf und Prüfungsmodalitäten werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben.

 

Christliche Sozialethik im Gerechtigkeitsdiskurs (M20)

Mittwoch 16-18 Uhr c.t. - HS2 (Alte Universität)

Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer

Die Christliche Gesellschaftslehre kann gar nicht umhin, Fenster „zur Welt“ zu öffnen („aggiornamento“) und offen zu halten. Mehr noch: aus theologischen Gründen muss sie es sogar. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der iusta autonomia der Kultursachbereiche (vgl. Gaudium et Spes 36). Für den Kontext der wissenschaftlichen und theoriebezogenen Auseinandersetzungen bedeutet dies: Erst und gerade in der freiheitlichen Relation der unterschiedlichen Disziplinen und ihrer Methoden, etwa im Wahrnehmen und der (selbst)kritischen Rezeption der sozialwissenschaftlichen Phänomenbeschreibungen, in der diskursiven Auseinandersetzung mit ökonomischen und politikwissenschaftlichen Konzepten sowie in der Debatte um die erkenntnistheoretischen Grundlagen kann die christliche Sozialethik sich in der Moderne verorten. Damit ist sie dann auch erst in der Lage, konkrete Situation und eigene Norm zusammenzubringen, zu beurteilen und schließlich im Sinne engagierter Ethik tätig zu werden. Im Rahmen der Veranstaltung werden wirtschaftsethische und politische Diskurse exemplarisch aufgegriffen, geführt und in ihrer Relevanz für das Selbstverständnis der christlichen Sozialethik analysiert.
 

Seminare:

 

Zurück in die Zukunft? Irritationen und Inspirationen für eine gegenwartssensible Kirchenentwicklung (M15 / M23)

Termine: Donnerstag, 31.10. / 12.12.2019 / 16.01. / 23.01.2020 (14-18 Uhr c.t.) - Vorbesprechung: 24.10. (14-16 Uhr c.t.)
Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, JProf. Dr. Spielberg

Wer die Kirche für das Jahr 2030 entwerfen will, sollte die Gesellschaft im Jahr 2020 kennen – und Lust haben, „fremdzulernen“. Beidem gibt das Seminar Raum. Im ersten Schritt werden unterschiedliche Gegenwartsdiagnosen (u.a. Sennet, Reckwitz, Beck, Rosa) unter die Lupe genommen, um präziser die fundamentalen Herausforderungen zu identifizieren, denen Menschen sich in unserer Zeit, Kirche und Gesellschaft gegenübersehen. Der zweite Schritt dient der Auseinandersetzung mit der Frage: Wie lösen eigentlich andere Akteure analoge Probleme? Die kirchliche Praxis ferner Länder kann dabei – gleichermaßen irritierend und inspirierend - genauso in den Fokus kommen wie Transformationsprozesse anderer gesellschaftlicher Bereiche. Damit bietet die Veranstaltung die Chance zur Entdeckung tieferliegender Inspirationen für eine Kirche, die auch im Jahr 2030 gegenwartsfähig ist.

 

Künstliche Intelligenz und Social Innovation (M15 / M23)

Dozierende: Prof. Dr. Nothelle-Wildfeuer, StR Schmitt

voran und ist im Begriff, viele Lebensbereiche von Mensch und Gesellschaft umzuwälzen. Algorithmen und Roboter übernehmen vermehrt Aufgaben, die zuvor von Menschen getätigt wurden, und treffen Entscheidungen zunehmend eigenständig. Dieser Entwicklung wohnen einerseits viele Verheißungen inne, wenn der Mensch von lästigen Routineaufgaben entlastet wird oder die computergestützte Auswertung großer Daten Funktionen ermöglicht, die zuvor mit menschlicher Arbeitsleistung so nicht möglich waren. Andererseits stimmen einige Aspekte dieser Entwicklung sehr nachdenklich - etwa die Machtkonzentration durch Datenmonopole in der Hand weniger großer Digitalkonzerne oder das staatliche Sozialkreditsystem in China zur KI-gestützten Überwachung und sozialen Kontrolle der Bürger*innen. Unklar sind momentan auch noch die Veränderungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt, wenn zunehmend Arbeitsplätze durch digitale Prozesse ersetzt werden können.
In all diesen Facetten wird die Frage nach der Entwicklung Künstlicher Intelligenz unweigerlich zu einer Frage der Ethik: Was darf Künstliche Intelligenz? Und was darf sie nicht? Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Welche ethischen Leitplanken müssen gesetzt werden, um eine menschendienliche Entwicklung zu gewährleisten und gesellschaftliche Errungenschaften wie Freiheitsrechte, demokratische Prozeduren und sozialen Ausgleich sicherzustellen?
In unserem Hauptseminar werden wir uns zunächst mit Grundlagen und zentralen Denkschemata Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen und uns anschließend kritisch ausgewählten Anwendungsgebieten zuwenden. Beispielhaft seien hier die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf den Arbeitsmarkt sowie ethische Fragen unter anderem in der autonomen Mobilität, der Medizin, der Pflege und dem Militärwesen genannt. In all diesen Einzelaspekten ist dabei der Gedanke leitend, die grundsätzlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der KI besser zu verstehen, um anschließend Chancen und Risiken in differenzierter und kritisch-konstruktiver Weise beurteilen zu können. 
Dieses Hauptseminar stellt den Auftakt einer intensiveren Beschäftigung mit den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz dar. So ist im Sommersemester 2020 ein weiteres Hauptseminar zu weiteren Aspekten dieses Themenbereichs geplant.
Bestandteil des Seminars ist ein ganztägiger Blocktag zum Thema Social Entrepreneurship am Samstag 26. Oktober 2019, 10-15 Uhr s.t. sowie voraussichtlich zwei bis drei gesonderte Abendvorträge externer Referenten zum Thema Künstliche Intelligenz. Die Termine werden noch bekannt gegeben.

 

Ethik in der Stadt (M15 / M23)

Dozierende: Dr. Zschiedrich, StR Schmitt

Zwei von drei Menschen werden UN-Prognosen zufolge im Jahr 2050 in Städten leben. Im Vergleich dazu war 1950 – gerade einmal hundert Jahre zuvor – weniger als einer von drei Menschen ein Stadtbewohner. Städte und Metropolregionen sind die dynamischen Wachstumszentren unserer Zeit und entwickeln sich zunehmend zu zentralen Lebens- und Wirtschaftsräumen für eine Mehrzahl der Menschen weltweit.
Das Leben in der Stadt ist für viele Menschen ein Versprechen auf ihrer Suche nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, nach Freiheit und Autonomie, nach Pluralität und kultureller Vielfalt. Neben diesen verheißungsvollen Aspekten hat das urbane Leben jedoch auch diverse Schattenseiten: Im städtischen Raum entstehen neue soziale Ungleichheiten. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen werden ausgegrenzt. Soziale Beziehungen sind anonymer als auf dem Land. Insbesondere in Entwicklungsländern leidet die städtische Bevölkerung zudem vermehrt unter Armut und Gewaltkriminalität. Aber auch in westlichen Ländern wie Deutschland zeigt sich eine neue soziale Frage auf dem Wohnungsmarkt durch überproportional steigende Mieten und einen Verdrängungswettbewerb, der insbesondere für benachteiligte Menschen zum existenziellen Problem wird.
In unserem Blockseminar zur "Ethik in der Stadt" setzen wir uns zunächst grundlegend mit den ambivalenten Phänomenen des Stadtlebens und seinen diversen sozialethischen Herausforderungen auseinander. In einem zweiten Schritt wenden wir uns den gesellschaftlichen Strukturen zu und der Frage, wie Städte zu attraktiven, produktiven und innovativen Arbeits- und Lebensräumen für alle Bewohner*innen werden und sich so zu einem sozial gerechten Sozialraum entwickeln können.

 

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