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Fakultätsbibliothek

exlibris.gifNunc adeamus bibliothecam, non illam
quidem multis instructam libris, sed exquisitis.

                            Erasmus von Rotterdam
                            (Convivium religiosum)

 

 

 

 

 

Öffnungszeiten

 

Öffnungszeiten der Fakultätsbibliothek ab 15. September 2023:

 

Montag bis Freitag: 8.00 - 20.00 Uhr

mit UniCard: 20.00 Uhr (nur für Mitarbeitende)

 


 

 

 

 

 

 

Nutzungshinweise

 

 

Bestand

Die "Fakultätsbibliothek Theologie" der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. ist der Zusammenschluß der Einzelbibliotheken der 3 Institute der Theologischen Fakultät bzw. ihrer Arbeitsbereiche sowie eines gemeinsamen Zeitschriftenbestandes und Lesesaals. Bibliothekskennzeichen in deutschen Verbundkatalogen ist Frei 156 bzw. 25/156. Der Bestand enthält ca. 160.000 Bände und ca. 300 laufende Zeitschriften. - Inhaltlich umfaßt er die für die Lehre und Forschung der katholischen Theologie notwendige Standard- und Spezialliteratur. Besondere Schwerpunkte über diesen Rahmen hinaus sind durch die für Freiburg speziellen Arbeitsbereiche Quellenkunde der Theologie des Mittelalters  (früher: Raimundus-Lullus-Institut, mit Mikrofilm-Quellensammlung), Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit und Byzantinische Archäologie (früher Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, inzwischen Philosophische Fakultät, Institut für Archäologische Wissenschaften) gegeben. Die Sammelschwerpunkte der einzelnen Lehrstühle ergeben sich durch die im Forschungsbericht der Albert-Ludwigs-Universität angegebenen wissenschaftlichen Schwerpunkte der einzelnen Fächern.


Kataloge und Katalogsigel

Seit 1991 werden alle Neuerwerbungen elektronisch katalogisiert. Der Bestand ist seit Mitte 1999 vollständig im Freiburger Online-Katalog zugänglich. Die Zuordnung der Titel zu den Arbeitsbereichen können Sie anhand der sprechenden Abkürzungen, mit denen die Signatur beginnt, vornehmen. Die Liste finden Sie unter "Signaturkürzel". Mit Hilfe der Signaturübersichten sind die Literaturgruppen automatisch abrufbar.

Das Katalogsigel lautet Frei 156 bzw. 25/156 (Fakultätsbibliothek Theologie).

 

 

Benutzung und Bibliotheksregeln

Lesen
Alle Medien stehen dauerhaft präsent für Sie bereit! Die Standorte entnehmen Sie dem Übersichtsplan (s. Aufsteller Theke rechts).
Die Bücher sind für alle da - bitte stellen Sie sie immer ins Regal zurück.Eine Ausleihe nach Hause ist nur in Sonderfällen möglich; bitte wenden Sie sich an das Bibliotheksteam.
Für über mehrere Tage hinweg regelmäßig benutzte Bücher müssen vollständig ausgefüllte Stellvertreter ins Regal eingestellt werden. Dies gilt auch für Angehörige der Theologischen Fakultät. Formulare finden Sie in jedem Bibliotheksraum.
Lernen
Die Lesesäle sind der leise Bereich.
In der Halle können Sie Gespräche führen und in Gruppen arbeiten. Bitte nehmen Sie auch dort Rücksicht auf andere.
Lebensmittel
Cola, Käsebrötchen und Bücher vertragen sich nicht gut, dies gilt für alle Lebensmittel. Zwischen Pizzakartons und Asia-Boxen möchte niemand lernen.
Wasser in verschließbaren Flaschen dürfen Sie gern mitnehmen.
Bibliotheksteam
Wir sind für Sie da! Sie finden uns im Raum 1352.
Oder Sie rufen uns an: 0761 203 2060
Oder Sie senden uns eine E-Mail: theobib@ub.uni-freiburg.de
 

Die Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek. Zur Benutzung sind die Mitglieder der Theologischen Fakultät zugelassen sowie sonstige Personen, wenn ihre berufliche Tätigkeit oder ein berechtigtes Fachinteresse die Benutzung erfordern, es sei denn, dass dem räumliche oder organisatorische Gründe entgegenstehen (vgl. die Bibliotheksregeln und Merkblatt Arbeitsabläufe). Im Bibliotheksbereich sind zwei Kopiergeräte (Benutzung nur mit Uni-Card, kein Münzkopierer) vorhanden, auf denen die Literatur, die nicht vom Kopieren aus Schutzgründen ausgenommen ist, im Rahmen des Urheberrechts kopiert werden kann.

 

Nutzung von Zeitschriften und Monographien der Signaturgruppe RELG

Die Zeitschriftenauslage (aktuelle ungebundene Hefte) befindet sich im Flur gegenüber dem Lesesaal der Fakultätsbibliothek.

Der Gesamtbestand der Signaturgruppe RELG ist in einem geschlossenen Raum im Untergeschoss untergebracht: im Katalog tragen diese Bestände den Vermerk: "Magazinbestand - bestellbar". Bitte geben Sie Ihre Bestellung (Leihschein) an der Aufsicht ab. Dort können Sie bestellte Bücher am folgenden Tag abholen bzw. wieder zurückgeben.

Im Fall von Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Bibliothekspersonal.

Literatursuche

Alle Bücher und Zeitschriften der Fakultätsbibliothek sind im Online-Katalog verzeichnet. Die Neuerwerbungen finden Sie hier.

Bitte benutzen Sie auch die Aufstellungssystematiken der einzelnen Teilbibliotheken, die online abrufbar sind.

 


 

 

 

Signaturkürzel


 

ARCH  Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte
CAR  Caritaswissenschaft, Christliche Sozialarbeit
DOG  Dogmatik
EXE  Alttestamentliche und Neutestamentliche Literatur
FUND  Fundamentaltheologie
GESCH  Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, Frömmigkeitsgeschichte und Kirchliche Landesgeschichte
GESEL  Christliche Gesellschaftslehre
HUM  Humanwissenschaften (Institut für Praktische Theologie)
KAN  Kanonistik, Kirchenrecht, Kirchliche Rechtsgeschichte
LIT  Liturgiewissenschaft
LS  Lesesaal
MA  Quellenkunde der Theologie des Mittelalters
MOR  Moraltheologie
ÖKUM  Ökumenische Theologie
PÄD  Pädagogik, Katechetik
PAST  Pastoraltheologie
PATR  Alte Kirchengeschichte, Patrologie
PC  PC-Pool
PHIL  Christliche Religionsphilosophie
RELG  Arbeitsstelle für Religionswissenschaft und Religionstheologie im AB Fundamentaltheologie (ehemals: Religionsgeschichte)
THEOG  Theologiegeschichte
ZS  Zeitschriften

 

 

Geschichte der Fakultätsbibliothek

 

 


Ausgangslage

Die Theologische Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität war Ende der 60er Jahre bibliothekarisch in vierzehn Einzelbibliotheken gegliedert, die jeweils einem Seminar oder Institut bzw. einem oder mehreren Lehrstühlen zugeordnet waren. Dur ch einige Besonderheiten (die Fakultät beherbergt z.B. die Bibliothek des Kirchengeschichtlichen Vereins der Erzdiözese Freiburg) und die seitherige Entwicklung (eine eigene ökumenische Spezialbibliothek wurde z.B. Anfang der 70er Jahre e ingerichtet usw.) erhöhte sich die Zahl inzwischen noch ein wenig, was sich darin ausdrückt, daß derzeit achtzehn bzw. einundzwanzig "Frei-Sigel" für die Theologische Fakultät vergeben sind (je nachdem, ob man die intern notwendigen Buchstabenzusätze nicht mitzählt oder mitzählt und ob man die Bibliothek des Kirchengeschichtlichen Vereins jeweils mitberücksichtigt). Die umständliche Erläuterung mag ein wenig veranschaulichen, wie komplex das Gebilde des "Verbunds" von seinen Voraussetzungen her ist.


Um das folgende mit den nötigen Abbreviaturen leichter darstellen zu können, sei die "jetzige" Sigel-Liste hier abgedruckt. Daß sie einen Zustand repräsentiert, der inzwischen überwunden ist, ist ein Ergebnis der Bibli otheksarbeit der letzten Jahre und wird am Schluß dieses Artikels deutlich werden. Die mit * versehenen Sigel bzw. Institutionen sind erst im Lauf der 70er und 80er Jahre hinzugekommen.


Die folgende Darstellung orientiert sich am historischen Ablauf, faßt aber thematisch zusammen und ist insofern der Systematik halber mit "Vorausblicken" durchsetzt. Da einzelne Schritte schon früher in den INFORMATIONEN des Biblioth ekssystems der Albert-Ludwigs-Universität dokumentiert worden sind, nennen die Anmerkungen gegebenenfalls die ausführlicheren Einzeldarstellungen an anderer Stelle.


Siegel-Liste der Teilbibliotheken im Verbund der Institutsbibliotheken der Theologischen Fakultät:

  • 27 Dogmatik
  • 27RL Quellenkunde und Theologie des Mittelalters (Raimundus Lullus)
  • 40 Liturgiewissenschaft
  • 45 Kirchenrecht, Kirchliche Rechtsgeschichte
  • 47 Caritaswissenschaft, Christliche Sozialarbeit
  • 47H* Humanwissenschaften (Institut für Praktische Theologie)
  • 47P* Pastoraltheologie
  • 52 Christliche Archäologie und Kunstgeschichte
  • 54 Alttestamentliche und Neutestamentliche Literatur
  • 64 Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
  • 70 Moraltheologie
  • 87 Religiöse Volkskunde
  • 97 Fundamentaltheologie
  • 121 Christliche Religionsphilosophie
  • 125 Pädagogik, Katechetik
  • 126 Religionsgeschichte
  • 132 Kirchengeschichtlicher Verein der Erzdiözese Freiburg
  • 135 Christliche Gesellschaftslehre
  • 148* Ökumenische Theologie
  • 156* Lesesaal, Zeitschriften
  • 159* Alte Kirchengeschichte, Patrologie

Man tut niemandem weh, wenn man sagt, daß bis in die späten 60er Jahre das Nebeneinander dieser Bibliotheken "naturwüchsig" geregelt war: geordnete Kooperationsverfahren gab es nicht. Bei wichtigen Zeitschriften gab es Vielfacha bonnements (die "Theologische Revue" und die Tübinger "Theologische Quartalschrift" wurden z.B. je sechsmal gehalten), allgemein interessierende Standardwerke der Theologie wurden nach dem jeweiligen Bedarf der Einzeleinrichtung en angeschafft (die Rahnersche Zweitauflage des "Lexikon für Theologie und Kirche" gleich elfmal; immerhin war "Die Religion in Geschichte und Gegenwart" nicht weniger häufig vorhanden), jede Bibliothek verwaltete selbst ihr e Zeitschriften und mußte eigens beaufsichtigt werden usw. Einen "Zentralkatalog" gab es nur für Teilbestände, nicht für den Gesamtbestand. Daß dies kein Idealzustand war, sah man innerhalb der Fakultät durchaus, wie in den Akten nachzulesen ist.


Es soll nun aber nicht aktenmäßig nachgezeichnet werden, wie durch Anstöße der Zentralbibliothek und Initiativen aus der Fakultät über eine neue Gesamtorganisation nachgedacht und diese auf den Weg gebracht wurde. Wir beschränken uns auf die Darstellung der wichtigsten Schritte.


 


Einrichtung des Verbunds

Seit 1971 gibt es einen "Verbund der Seminarbibliotheken der Theologischen Fakultät". Seine Ziele sind 1972 so bestimmt worden:
 
  • Bearbeitung aller Neuzugänge (Bestellung, Inventarisierung, Katalogisierung) nach einheitlichen Richtlinien durch die zentrale Arbeitsstelle für alle theologischen Seminarbibliotheken. Nachweis der gesamten Literatur in einem alphabetischen Zentralkatalog der Fakultät und im Gesamtkatalog der Universität.
  • Einrichtung eines gemeinschaftlichen Fachlesesaals mit allgemeinen theologischen Nachschlagewerken, der wichtigsten Studienliteratur und Aufstellung sämtlicher Zeitschriften in einem 'Zeitschriftenpool' mit Arbeitsplätzen.
  • Bereitstellung der Mittel für den laufenden Bezug dieser Zeitschriften durch das jeweilige Seminar; Bereitstellung von Mitteln für die laufende Weiterführung des gemeinschaftlichen Fakultätslesesaals.
  • Koordinierung der Bücheranschaffung in gemeinsamen Kaufsitzungen, an denen die Fachvertreter der Seminare, der Fachreferent der Universitätsbibliothek und die Bibliothekare der zentralen Arbeitsstelle teilnehmen. Ziel der Koordinierung ist die Vermeidung unnötiger Doppelanschaffungen, die optimale Verwendung der vorhandenen Mittel und die Festlegung des benutzergünstigsten Standortes des Buches.
  • Kontrollierte Zugänglichkeit der Bestände der Bibliotheken des Verbundes für einen größeren Benutzerkreis in der Universität.

Durch bauliche Veränderungen konnte man die Kontrolle aller Bibliotheken des Verbunds (bis auf zwei Ausnahmen) durch eine gemeinsame Aufsicht erreichen, wobei allerdings zwei Bereichen ein Quasi-Sonderlesesaal-Charakter zukam (und zukommt), der eine eigene Schließung und Beaufsichtigung erzwingt (Christliche Archäologie sowie Quellenkunde und Theologie des Mittelalters, vormals Raimundus-Lullus-Institut).


Durch Abtrennung eines eigenen Arbeitsraumes für die Buchbearbeitung und Zuordnung von Personal wurden die Voraussetzungen von dieser Seite aus geschaffen.


Sieht man von einigen Veränderungen ab, so arbeiteten im Verbund seit dieser Zeit eine wissenschaftliche Bibliotheksangestellte, eine Diplombibliothekarin, ein Angestellter des mittleren Dienstes, zwei Hilfskräfte (zusammen 83 Stunden), ein Ang estellter für die Aufsicht (die für die verbleibenden Restzeiten von stundenweise bezahlten Hilfskräften übernommen wurde).


Nachfolger der wissenschaftlichen Bibliotheksangestellten ist seit 1981 in der Regel ein an zwei Vormittagen (sowie nach Bedarf) im Verbund arbeitender Fachreferent der Universitätsbibliothek, der seit 1983 auch in Personalunion das Fachreferat Theo logie (und Philosophie) der Universitätsbibliothek führt.


Zum Ausgleich für die weggefallene Stelle der wissenschaftlichen Angestellten, die nur durch einige Stunden Fachreferententätigkeit an zwei Vormittagen ersetzt ist, arbeitete zunächst halbtags eine Diplombibliothekarin im Verbund; faktisch war also die Stellensituation seit 1981 verschlechtert. Erst im Frühjahr 1988 wurde die zweite Diplombibliothekarin seitens der Universitätsbibliothek bis dato faktisch ganztags dem Verbund zugewiesen.


Die Kapazität für einfachere Arbeiten erhöhte sich dadurch, daß die vormals stundenweise bezahltete ebenfalls ab Frühjahr 1988 normale Hilfskraftsverträge erhielten, die eine Nebenbeschäftigung mit einfachen Tätig keiten zur Folge haben (Sortier-, Schreib-, Klebearbeiten).



Schritte bei der Entwicklung der Bibliothekskonzeption

Der Vorteil einer gemeinsamen Aufsicht für die Einzelbibliotheken liegt auf der Hand. Hier konnte die Fakultät durch eine zentrale Lösung nur gewinnen.


Die Zentralisierung des Bestellverfahrens machte die Gesamtbibliothek für den Buchhandel rabattfähig (5% Bibliotheksrabatt) und ersparte auch Arbeitszeiten in den Sekretariaten.


Die zentrale Katalogisierung hob die Qualität der Einzelkataloge, ermöglichte die Führung eines Zentralkatalogs und - dank des in der Universitätsbibliothek durchgeführten Drucks der Titelkartenfolien - gleichzeitig die korrekte und durchgängige Information für den Gesamtkatalog. Gleichzeitig wurden alte Katalognachweise für den Gesamtkatalog entweder redigiert oder - wo nötig - im Laufe der Jahre auch neubearbeitet. Als letzter großer Schritt hinsichtlich "Neubearbeitung" wurde 1988 die vollständige Erfassung der Bestände von Frei 52 - Christliche Archäologie und Kunstgeschichte - durch den "Gesamtkatalog" der Universitätsbibliothek abgeschlossen. Das Ineinanderarbeiten des alten Zentralkatalogs und des seit 1972 durch Regelwerksänderung notwendigerweise neubegonnenen Zentralkatalogs geschieht nach Arbeitskapazität sukzessive.


Für die Erwerbungskooperation wurde zunächst die Einrichtung einer gemeinsamen Kaufsitzung (resp. "Koordinierungskonferenz") von autorisierten Vertretern jedes Lehrstuhls mit dem Fachreferenten für Theologie in der Unive rsitätsbibliothek, der wissenschaftlichen Angestellten und der Diplom-Bibliothekarin des Verbunds beschlossen, die in regelmäßigen Abständen (die sich schließlich auf "monatlich" einpendelten) stattfanden. Bestellwünsche wurden bis zu den Kaufsitzungen gesammelt und für die Bestellung vorbereitet; Doppelbestellwünsche und Desiderate auf im Verbund bereits anderswo vorhandene Literatur wurden dann in der Kaufsitzung besprochen. Es war sozusagen ein "Konfliktmodell" mit Meistbegünstigungsklausel für die Schnellsten.


Wenig zufriedenstellend war die Situation bei den Zeitschriften, die zwar in hoher Stückzahl, aber nicht in befriedigender Auswahl (zu viele Dubletten, s.o.) geführt wurden, und deren laufende Hefte meist nur über direkten Kontakt zu den einzelnen Sekretärinnen, Assistenten oder Professoren zugänglich waren. So lag es nahe, eine zentrale Zeitschriftenauslage zu konzipieren. In den oben genannten Zielvorstellungen von 1972 ist das angesprochen. Durchgeführt wurde di eses Vorhaben 1973, indem alle als innerhalb der Theologie fächerübergreifend eingestuften Zeitschriften für den "Kardex" erfaßt und zentral ausgelegt bzw. aufgestellt wurden. Inzwischen sind auch die spez iellen Fachzeitschriften einzelner theologischer Fächer (Exegese, Liturgie, Katechetik usw.) in die zentrale Auslage, Aufstellung bzw. Verwaltung einbezogen worden. Durch Fakultätsratsbeschluß vom Sommer 1988 (s.u.) wurde die Integration der Zeitschriftenbestände noch weiter verbessert, so daß jetzt die laufenden Zeitschriften praktisch alle zentral geführt werden.


Im Anschluß an die Schaffung einer gemeinsamen Zeitschriftenauslage wurde die Einrichtung eines Fakultäts-Lesesaals in Angriff genommen. Es wurde ein Konzept erarbeitet, in dem die Kriterien der Lesesaal-Literatur zusammengestellt wur den und davon ausgehend eine Wunschliste der entsprechenden Werke, die dann zum allergrößten Teil aus den Beständen der Fakultät umgearbeitet werden konnten und seitdem entsprechend durch Neuerscheinungen ergänzt werden.


Weniger zufriedenstellend war das Kooperationsverfahren bei der Erwerbung, das oben schon glossiert worden ist. Gemeinsam mit der Universitätsbibliothek wurde 1978 eine neue Form beschlossen, die vor allem auch die bibliographische Informat ion der für die Literaturauswahl zuständigen Mitarbeiter (im allgemeinen sind dies die Assistenten, die im Auftrag der Lehrstuhlinhaber diese Arbeiten leisten) verbesserte: In drei Gruppen (nach der fachlichen Einteilung der Theologie in histor isch-literarwissenschaftliche, systematische und praktische Fächer) wurden danach die Fachübersichten "Religion und Theologie" der wichtigsten Nationalbibliographien (DB.A; DB.N = CIP; ÖB; SB; BNB; ABPR; BBelg; BF; BNI) in Kopie in Umlauf gegeben. Sie sollten nach den damaligen Vorstellungen innerhalb von zwei Wochen von den jeweils etwa sechs bis acht zuständigen Fachvertretern durchgesehen und mit Kennzeichnung der Bestellwünsche versehen werden. Ein Mitarbeiter der Verbundzentrale übertrug diese Wünsche auf ein viertes Exemplar.


Die Kaufsitzung konnte danach sozusagen nach einem wesentlich verbesserten Modell ablaufen, da allfällige Konflikte immerhin auf einem ähnlichen Informationsstand der Beteiligten beruhten, mithin sachliche Zuordnungen in solchen Fällen mei st leichter zu treffen waren. Da gleichzeitig die eingehenden Ansichtssendungen gemeinsam zugänglich gemacht werden sollten (in einem eigens dafür bestimmten Schrank), da schließlich der Fachreferent der Universitätsbibliothek nach e rfolgten Absprachen der Fakultät seine Ergänzungs- und Zusatzkäufe (anhand des vierten Exemplars der nationalbibliographischen Informationen) und unter Ausnutzung dieser Informationen durchführen konnte, schien ein befriedigendes Info rmations- und Abspracheverfahren gefunden zu sein.


 


Die Organisationsform und die Verwaltungsabläufe

Auch hinsichtlich der Organisationsform handelt es sich um ein Kooperationsmodell zwischen Fakultät und Zentralbibliothek, wobei letztere mit eigenem Personal die Verwaltung und Organisation durchführt, die Fakultät aber jeweils einen gesc häftsführenden Direktor des Verbunds benennt (aus einem Dreierkollegium, das alle drei Jahre aus den Bereichen der theologischen Fächer gewählt wird; die Geschäftsführung beträgt dann jeweils ein Jahr). Der geschäftsführende Direktor nahm dabei in der Regel an den Kaufsitzungen teil (bis. ca. 1983) und leitet einmal im Jahr (ursprünglich war dies für jedes Semester vorgesehen) eine Vollversammlung des Verbunds, auf der zentrale Fragen besprochen u nd vom wissenschaftlichen Bibliothekar des Verbunds ein Rechenschaftsbericht über das vergangene Geschäftsjahr sowie eine Vorstellung eventueller Planungen gegeben wird.


Die Verwaltungsvorgänge innerhalb des Verbunds waren angesichts der vielen Partner nicht immer einfach zu organisieren. In den Informationen des Bibliothekssystems wurde darüber berichtet. Zudem hatte sich die Fakultät für die korrekte Durchführung der Abspracheverfahren soweit gebunden, daß jede anzuweisende Rechnung den Abstimmungsvermerk der Bibliothekszentrale des Verbunds tragen mußte, was genaue Regeln über die Abläufe nötig machte und einen sehr komplexen Geschäftsgang mit sich brachte.


 


Zum derzeitigen Stand der Perspektivplanung

Auf Seiten der Fakultät ist 1981 eine Strukturreform durchgeführt worden, die eine Einteilung der Fakultät in drei Institute (die im Grunde der Fachstruktur entsprechen, die der bibliothekarischen Kooperation seit 1978 schon zugru ndeliegt) und die Betriebseinheit "Verbund der Institutsbibliotheken (statt 'Seminarbibliotheken') der Theologischen Fakultät" bewirkt hat. Da die fachliche Literaturauswahl weiterhin bei den Vertretern der einzelnen Fächer (der sogen annten "Arbeitsbereiche") liegt und sinnvollerweise - wie aus juristischen Gründen - auch liegen muß, hatte sich für die Arbeit des Verbunds dadurch zunächst wenig geändert, denn mit den neu einzuteilenden sonstigen Ve rwaltungstätigkeiten (Rechnungsbearbeitung, HÜL etc.) hatte die Verbundsbibliothek nur hinsichtlich des zentralen Verbundsetats, nicht hinsichtlich der Einzeletats der Institute/Arbeitsbereiche zu tun (abgesehen damals vom Verfahren für di e Abstimmung der Rechnungen).


Durch personellen Wechsel im Verbund 1981 und in der Universitätsbibliothek 1983 ergab sich die Möglichkeit, die Stelle des wissenschaftlichen Bibliothekars des Verbunds und des Fachreferenten für Theologie in der Universitätsbiblioth ek zusammenzufassen (dafür arbeitet zusätzlich eine Diplombibliothekarin in der Theologischen Fakultät, s.o. zur Personalproblematik). Das ermöglicht eine Verbesserung des Informationsflusses und erleichtert in mancher Hinsicht die Or ganisation. Gegenüber dem im Vorhergehenden geschilderten Stand wurden seitdem insbesondere folgende Dinge verändert:


1. Der komplizierte Geschäftsgang wurde durchleuchtet und - soweit dies bei der nach wie vor komplexen Struktur machbar ist - möglichst vereinfacht. Auch dies ist in den INFORMATIONEN bereits kurz beschrieben worden.


2. Das Informations- und Abspracheverfahren bei der Bestellung erwies sich nach läng war - wie die wissenschaftliche Bibliothekarin des Verbunds schon bald in ihren Jahresberichten festgehalten hatte - in den vorgesehenen Zeiträumen n icht durchführbar; dadurch war die Voraussetzung für eine sinnvolle Absprache, nämlich die umfassende und eingermaßen gleichzeitige Information aller Beteiligten, nicht erreichbar.


Nach längerer Diskussion wurde folgende Form eingeführt: Der Fachreferent der Universitätsbibliothek (jetzt = wissenschaftlicher Bibliothekar des Verbunds) sichtet die nationalbibliographischen Unterlagen und ordnet alles Titelmaterial, da s jeweils vorliegt (bis auf auszuscheidende periphere Schriften usw.) den einzelnen Arbeitsbereichen zu; neben den bisher benutzten Nationalbibliographien (s.o.), deren Kopien eine aufwendige Bearbeitung bis zur Verteilung erforderte, werden dafür in fortlaufend verstärktem Maß die Zetteldienste einzelner Buchhandlungen herangezogen (für den angelsächsischen Raum, Italien, die Niederlande, Österreich und Spanien), dazu die Livres du mois (statt BF), ggf. sonstige Informati onen und Rezensionen.


Seit Mitte 1986 wurden die Zetteldienste der Deutschen Bibliothek für die Fächer Philosophie und Theologie und zwar für die Reihen A und B ausgewertet, wodurch Schneide- und Klebearbeiten des bisherigen Verfahrens entfielen. Durch Einführung des CIP-Zettelkartendienstes für die Titelauswahl in der Universitätsbibliothek wurde inzwischen dieses Material als Grundlage der Kooperation übernommen, was eine zusätzlich Überwachung der nicht in CIP enthaltenen Titel sowie der Reihe B nötig macht, dafür aber wesentlich kostengünstiger für den Verbund ist.


Das Titelmaterial wird - soweit nicht in Zettelform vorliegend (was jetzt weitgehend der Fall ist) - auf Zettel geklebt und den einzelnen Fachvertretern vor der nun in der Regel am ersten Dienstag im Monat staffindenden Kaufsitzung sowie ein weiteres Mal ohne anschließende Kaufsitzung in der Monatsmitte zugeleitet. (Der Versuch ab 1983 eine fachlich konzentriertere Kaufsitzung in drei Gruppen durchzuführen, wurde 1986 wieder aufgegeben, da durch das straffer organisierte Informationsverfahren die Fachdiskussionen auf Kaufsitzungen nur wenig Platz einnehmen und die Besprechung von Verwaltungsfragen etc. in der größeren Runde genauso gut möglich bzw. wegen der besseren Kommunikation unter den Gruppen sogar sinnvoller ist.) Bes tellungen werden von den Fachvertretern gekennzeichnet, evtl. Vorschläge gemacht (Kaufvorschlag für die Universitätsbibliothek oder - spezieller - für Lehrbuchsammlung oder Lesesaal), vh-Vermerke angebracht usw.


Der Vorteil der neuen Form liegt in der wesentlichen Beschleunigung des Informationsflusses, im direkteren Kontakt mit den Fachvertretern, in der besseren Auswertung der bibliographischen Informationen. Da alles Zettelmaterial an die Bibliothek zurü ckgeht, kann der Fachreferent der Universitätsbibliothek gegenüber dem früheren Verfahren wesentlich schneller die Bestellungen für die Universitätsbibliothek bearbeiten (da er - im übrigen eine leider kaum vermeidbare Doppe lung - die Titel schon vorher kursorisch beim Verteilen auf die Fächer sieht, kann er eindeutige, schnell und dringend zu bearbeitenden Fälle dann schon herausziehen). Das Verfahren erfordert einen gewissen Arbeitsaufwand, insbesondere beim Fac hreferenten, ist aber im Ergebnis doch wesentlich befriedigender als die vorangehende Lösung. (Das vorherige Umlaufverfahren war aber im Übrigen auch nicht unproblematisch zu organisieren. Die Kontrollarbeiten an den Katalogen sind zudem mit Ze ttelmaterial viel rationeller durchzuführen und die Zettel können gleich als Bestellunterlagen für die Universitätsbibliothek, teils auch als Direktkatalogisate für den Verbund unter Hinzufügung der "Lokaldaten" &u uml;bernommen werden.)


3. Der Versuch von 1978, auch die Ansichtsvorlagen zentral zu organisieren, hat sich nicht bewährt. Stattdessen werden jetzt eingehende Ansichtssendungen möglichst zentral vom Verbund entgegengenommen, überwacht (Rechnungsorigin al verbleibt beim Verbund) und weitergeleitet. Daneben gibt es aber weiterhin Ansichtssendungen außerhalb dieses Weges direkt an die Arbeitsbereiche.


4. Die Einführung der zentralen Inventarisierung für den gesamten Bereich der Verbundbibliotheken (nach einem kurzen Vorlauf) mit Beginn 1986 in Form der Zettelinventarisierung hat es ermöglicht, das frühere umständlich e "Abstimmungs"-Verfahren bei der Rechnungsbearbeitung (s.o.) zu streichen: durch Eintrag der Inventarnummer ist die korrekte Erwerbung des Buches dokumentiert. Prinzipiell ist damit auch eine bessere Bestandssteuerung möglich, da jedes Bu ch vor der "Einvernahme" durch einen Arbeitsbereich in der Verbundzentrale vorliegt. Eine wirkliche Steuerung in dieser Richtung würde allerdings einen wissenschaftlichen Bibliothekar voraussetzen, der nicht nur stundenweise im Verbund an wesend ist. Im Übrigen wurde mit der zentralen Inventarisierung eine schon 1972 formulierte Aufgabe durchgeführt (siehe oben).


5. Trotz der Vereinfachung der Geschäftsgänge schien es sinnvoll, Bearbeitungsverfahren mit Hilfe von Merkblättern, Laufzetteln u.ä. schriftlich zu fixieren. Dies dient zum einen der Kontinuität angesichts des häuf igen Wechsels der Institutsmitarbeiter in den jeweiligen Arbeitsbereichen, zum anderen der Übersichtlichkeit innerhalb der Geschäftsgänge. So wurde ein Merkblatt für die mit Bibliotheksaufgaben betrauten Mitarbeiter der Arbeitsbereich e in jeweils aktualisierter Form erarbeitet, weitere Merkblätter für die Verfahren der Aus-/und Umarbeitung (mit dem Ziel, die im Arbeitsbereich zu leistenden Tätigkeiten zu fixieren) und Laufzettel für die normalen Formen der Buchbea rbeitung bzw. für Aus- und Umarbeitung. Angesichts der noch zu erwähnenden aus Strukturgründen ständig notwendigen Aus- und Umarbeitungen war dies wichtig, um möglichst viele Tätigkeiten selbstständig - wenn auch berate nd begleitet und "überwacht" - in den Arbeitsbereichen ablaufen zu lassen.


6. Für den Bereich der Benutzung waren ähnliche schriftliche Hilfestellungen sinnvoll. So ist das Merkblatt "Benutzungshinweise" bereits in mehrfach überarbeiteter Auflage erschienen; angesichts der Mischung von Dienst- und Bibliotheksräumen im Verbundbereich war es notwendig, für die vielen Mitarbeiter "Besondere Benutzungsberechtigungen" in Ausweisform auszuteilen und für die studentischen Aufsichtskräfte die Verfahren und Regeln der Ben utzungsordnung ebenfalls in einem Merkblatt zu fixieren. Daß eine vorläufige "Benutzungsordnung" im Jahre 1984 vom Fakultätsrat erlassen wurde, rundet diese Maßnahmen ab.


7. Die Notwendigkeit einer konzeptionellen Gesamtplanung für die kommenden Jahrzehnte wurde besonders augenscheinlich bei den Verhandlungen über die Neubesetzung von Lehrstühlen an der Theologischen Fakultät (seit 1987 sind/ waren neu zu besetzen: Neuere Kirchengeschichte, Caritas, Dogmatik, Religionsgeschichte, Christliche Gesellschaftslehre). Ein Teil der Bibliotheksräume dieser Arbeitsbereiche war zum Zeitpunkt der Berufungsverhandlungen so voll, daß aus irgend welchen Gründen längerfristig entnommenen Bücher nicht mehr zurückgestellt werden konnten (!). Dies wurde teils durch kleinere Ausarbeitungen, teils durch eigenständige Auslagerung seitens der Arbeitsbereiche in einem Keller-Mag azinraum überdeckt. Es ist daher von der Sache her nicht erstaunlich, daß der Kanzler der Universität die Fakultät im Herbst 1987 aufforderte, einen Gesamtplan vorzulegen, der eine grundsätzliche Problemlösung ermöglic he. Die bibliothekarischen Daten dafür waren im Laufe des Jahre 1987 zusammengestellt worden, so daß Planungsüberlegungen in einer durch den Fakultätsrat eingesetzten Kommission sofort aufgenommen werden konnten. Sie gingen bald bei vollem Konsens der Kommission in Richtung einer durchstrukturierten Fakultätsbibliothek.


Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Aufstellung der Bestände mit solchem Ziel waren schon früher vorgenommen worden, sind aber bislang eher kosmetischer Art, z.B. Zusammenstellung der Newman-Bestände aus Frei 121, 125, 64 n ach 97, der Quellen der reformatorischen Theologie von Frei 64 nach Frei 148, Verschiebung der bei der Erwerbung in den 70er und frühen 80er Jahren ungünstig in der Pädagogik (Frei 125) aufgestellten Literatur des "Projekts Judentum&q uot; (aus dem einschlägige Richtlinien für die Behandlung des Judentums im Religionsunterricht hervorgingen) nach Abschluß des Projekts nach Frei 148 und Frei 54 usw. bei gleichzeitiger Ausarbeitung von nicht präsent notwendigen Büchern.


Da die Statik-Daten seitens des Universitätsbauamtes bis zum Sommersemester 1988 nicht vorgelegt werden konnten, entstand im Planungsbereich ein "Stau", während praktische Arbeiten in diese Richtung in Absprache mit Arbeitsbe reichen und Instituten gleich aufgenommen werden konnten. So wurden ab März 1988 in Absprache mit dem Bauamt Zeitschriftenregale (ca. 130 m) im Ost-Gang der Fakultät aufgestellt und der gesamte Zeitschriftenbestand der Kirchengeschicht e (ca. 55 m) - soweit nicht dublett - in die Zentralaufstellung üeiche Caritas, Liturgiewissenschaft, Moraltheologie, Religionsgeschichte und Religionsphilosophie eingearbeitet. 1990 konnten in der Eingangshalle - durch die Entnahme dreier groß ;formatiger Bilder für das neu eingerichtete "Haus zur lieben Hand" der Universität ermöglicht - nochmals 4 laufende Meter Regalböden zur Zeitschriftenaufstellung installiert werden. Damit sind die denkbaren Reserven bei den jetzigen baulichen Verhältnissen praktisch ausgeschöpft.


Die Ausarbeitung von Monographien war besonders im Arbeitsbereich Caritas dringend und wurde ab April 1988 durchgeführt. Schon vorher wurde Dubletten-Bestand und veraltete Literatur aus den Arbeitsbereichen Exegese, Fundamentaltheologie, Li turgie ausgearbeitet.


Eine zukunftsweisende Lösung stellt die Neubearbeitung der Literatur des Arbeitsbereichs Pastoraltheologie dar, dessen Bücher - da der Arbeitsbereich erst in den 80er Jahren gegründet worden ist - vorher bei der Liturgie beheimate t waren, der aber sachlich eine große Nähe auch zur Caritaswissenschaft aufweist. Die Literatur der Pastoraltheologie wurde - um nicht ein weiteres Frei-Sigel nötig zu machen und auf zukünftigen Abbau der vielen Sigel hin - auf ein Signatur-Segment gesetzt, das an das Signatursystem der Caritaswissenschaft anschließt. Die beiden Arbeitsbereiche (sowie die übrige praktische Theologie) betreffende human- und sozialwissenschaftliche Literatur wird auf einem weiteren Signatursegment sozusagen in gemeinsamer Verantwortung beider Arbeitsbereiche (und später möglicher Ergänzung durch das ganze Institut) untergebracht. Damit ergibt sich hier ein Ansatz, die Bestände der Fakultät stärker unt er sachlichen Gesichtspunkten als unter solchen der Lehrstuhl-Anzahl und -Organisation aufzustellen.


Der Fakultätsrat hat im Sommersemester 1988 den Kommissionsbericht zur Kenntnis genommen und sich hinter das Ziel einer fachlich gut strukturierten Fakultätsbibliothek mit räumlich zusammenhängender Aufstellung der Be stände in einer "Bibliothekslandschaft" aus Regalgruppen und Arbeitsplätzen, die eine optimale Arbeitsatmosphäre schafft, gestellt, wobei sich langfristig die Bibliotheken im dritten Obergeschoß des Kollegiengebäudes I nach der Struktur der Fakultät so verteilen sollen, daß die systematisch-theologischen Fächer im Ostteil, die historisch-exegetischen im Nordflügel und die praktisch-theologischen im West-/Südwestteil aufgestellt würden.


Wesentlich ist, daß Sofortmaßnahmen zur Konzentration der Bestände und als erste mittelfristige Maßnahme eine Verlegung einer Teilbibliothek (Religionsgeschichte, Frei 126) von außerhalb der Aufsicht des Ver bunds in den internen Bibliotheksbereich schnell durchgeführt werden konnten.


Inzwischen war es sogar möglich, die letzte noch außerhalb des Bereichs der Verbundbibliothek gelegene Teilbibliothek, den Arbeitsbereich Christliche Gesellschaftslehre, in das gemeinsame "Bibliotheksstockwerk" (Kollegiengeb& auml;ude I, 3. Obergeschoß) einzugliedern. Damit ist ein wesentliches Ziel zur Erreichung einer besseren Bibliotheksstruktur viel früher als zunächst denkbar erreicht: Alles Bücher des "Verbunds" stehen jetzt unter einem Dach...


8. Da seit Konstruktion des "Verbunds" die Organisationsstruktur der Fakultät sich geändert hat, läßt sich auch fragen, inwieweit die künftige Arbeit des Verbunds davon betroffen sein sollte. Ein Problem, das bereits vor Jahren im Professorenkollegium einmal angesprochen worden ist und in diesem Zusammenhang - auch unter den neuen Bedingungen des UG § 28,7 - neu zu diskutieren wäre, ist die Frage nach dem Amt des geschäftsführenden Direktors. Ein jährlicher Wechsel hat sich als ungünstig erwiesen. auch die Frage des Sinns der Rechenschaftsablage in einer Vollversammlung einmal im Jahr ist zu stellen. Diskussionen in einem so großen Kreise sind erfahrungsgemäß nicht besonders ergiebig. Zeitdruck kommt hinzu. Grundsätzliches ist kaum zu klären.


Die äußeren Bedingungen der Bibliotheksarbeit in der Theologischen Fakultät sollen zum Schluß wenigstens noch genannt werden: Das Ineinander von Arbeitsräumen und Bibliotheken, die auch als Seminarräume genutzt we rden, ist nicht als Optimum anzusehen, aber nur langfristig - im Sinne des genannten Bibliothekskonzepts - zu ändern. Schön wäre es, wenn genügend Raum für die aktuelle Unterbringung der Bestände vorhanden wäre. Gerade dies trifft - wie aus Obigem ersichtlich - leider nicht zu und ist unter Beibehaltung der derzeitigen Struktur auch mit Ausarbeitungen in vernünftiger Weise nicht zu realisieren. Daß Teilmagazinierungen als unpraktikabel und auch nicht systemk onform anzusehen sind, ist auch aus dem Dargestellten klar. Die Abgabe entbehrlicher Bestände an die Universitätsbibliothek und ggf. der Antiquariatsverkauf werden zwar betrieben. Die Abgabe durchaus wertvoller, wenn auch Solange aber die Zersp litterung der Bibliotheksräume bleibt, sind viele an sich entbehrliche Doppelbestände ohne Verschlechterung der Benutzungssituation nicht auszusondern. Ohnehin läßt der knappe Personalstand nur genau überlegte Maßnahmen zu , die in Richtung des Gesamtziels angelegt sein müssen.


9. Neue Möglichkeiten bietet in mancher Hinsicht der Schritt zur elektronischen Datenverarbeitung bei der Bibliotheksarbeit im Verbund. Durch die Personalunion mit der Universitätsbibliothek bedingt war es zwar schon lange möglich, Textverarbeitung in vielfältiger Form - etwa für die Neuerwerbungsliste, für Merkblätter etc. - auch für die Belange der Verbundbibliothek zu nutzen, die eigene Geräteausstattung war jedoch erst zum Jahreswechsel 1990/91 vorhanden. Das ermöglicht ein besseres Verzahnen bei der Erwerbung zwischen der Fachreferatskartei der UB (die in traditioneller Form in die Bestellkartei des Verbunds integriert und dadurch zu Prüfzwecken schon seit 1981 im Verbund genutzt wer den kann; wegen des Kontrollaufwands aber nicht bei der Referatsarbeit genutzt wurde.) und dem "Zetteldurchlauf" in der Fakultät (Abgleich an der elektronischen BK, die für die entsprechenden Tätigkeiten jetzt durch einfaches Kop ieren an beiden Arbeitsplätzen zur Verfügung steht. Außerdem konnte mit dem Test des ISBN-Abrufs von Altbestandsdaten des Verbunds im SWB-Pool begonnen werden (seit 1982 wird die ISBN im Zentralkatalog der Verbundbibliothek notiert), der bei den zunächst bearbeiteten Beständen der Humanwissenschaften sehr erfolgreich aussah. Der Einstieg in die online-Katalogisierung im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund wird im Laufe des Jahres 1991 erfolgen. Außer den übliche n Vorzügen dieser Katalogisierungstechnik soll die Umstellung auch in bibliotheksorganisatorischer Hinsicht genutzt werden. Die Neuaufnahme des Bestands wird so den Abschied von den unnützen Bibliothekssigeln der Arbeitsbereiche erlauben, die für interne Arbeiten eher hinderlich waren, als Leitsystem bislang aber nicht vermieden werden konnten. Sprechende Zusätze zur Signatur werden die Doppelsigelung (Frei 156 und Arbeitsbereichssigelung) überflüssig machen.


 


Ausblick

Ein diskussionsfähiges Konzept einer stärker integrierten Bibliothek ist entworfen. Seine grundsätzliche Realisierbarkeit in den verfügbaren Räumen ist inzwischen vom Bauamt geprüft und bestätigt worden (August 1989). Seine - wie auch immer modifizierte - faktische Verwirklichung wird nur über viele mittelfristige Schritte möglich sein, die aber konsequent in Angriff genommen werden sollten. Die Fakultät hat einen Anfang gesetzt, der hoffen lässt, dass künftige Maßnahmen in die Richtung einer fortlaufenden strukturellen Verbesserung der Situation angelegt werden können.


Eine Firma aus dem EDV-Bereich wirbt derzeit mit einem Motto, das Benjamin Disraeli zugeschrieben wird: "Das Geheimnis des Erfolgs ist die Beständigkeit des Ziels". Für die Authentizität dieses Zitats möchte ich mich nicht verbürgen, für die sachliche Richtigkeit schon.

 



Ergänzung 1996

Gegenüber dem Stand von 1991 ist inzwischen der Einstieg in die elektronische Datenverarbeitung (Verbundkatalogisierung im Südwestdeutschen Bibliotheksverbung) vollzogen und auch bereits ein Drittel der Altbestände inclusive aller Zeitschriften rekatalogisiert worden.


Der Name der Bibliothek wurde 1995 aus praktischen Gründen in "Fakultätsbibliothek Theologie" geändert.


 


Der Autor

Prof. Dr. Albert Raffelt, ehemaliger stellv. Direktor der Universitätsbibliothek Freiburg i.Br. und Honorarprofessor für Dogmatische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg i. Br.


 


Literaturhinweise

  • Raffelt, Albert: Kleine Geschichte des Verbunds der Institutsbibliotheken der Theologischen Fakultät. In: Ders. (Hrsg.): Tradition - Organisation - Innovation: 25 Jahre Bibliotheksarbeit in Freiburg. Bd. 2, Freiburg 1991, 23-40.
  • Becht, Michael: Vom Verbund zur Bibliothek: Skizzen zur Bibliothekssituation an der Theologischen Fakultät 1991-2001. In: Raffelt, Albert (Hg.): Positionen im Wandel: Festschrift für Bärbel Schubel. Freiburg: Universitätsbibliothek, 2002 (Schriften der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau; 27), S. 35-55. Und online im Internet: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/300/pdf/positionen_im_wandel.pdf
  • Becht, Michael: Umstrukturierungen in der Fakultätsbibliothek Theologie oder: Neue Variationen über das Thema Nur was sich ändert, bleibt. In: Expressum 2005. Online im Internet: http://www.ub.uni-freiburg.de/expressum/internes/2005-02/04a.shtml


 

Das Ex Libris der Theologischen Fakultät

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Die Fakultätsbibliothek Theologie führt auch heute noch das im Jahr 1756 von Peter Mayer entworfene Exlibris der Theologischen Fakultät.
Der Maler und Kupferstecher Peter Mayer ist am 30. Juni 1718 in St. Blasien geboren. Nach dem Besuch der Klosterschule und dem Erlernen des Malerhandwerks, studierte er ab Oktober 1738 an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei. Ab 1744 besuchte der junge Künstler dort die Kupferstecherklasse. Wegweisend für seinen weiteren künstlerischen Weg wurde die Mitarbeit an den Monumenta Augustae Domus Austriacae, die der St. Blasier Mönch und Gesandte am Kaiserhof Marquard Herrgott herausgab. Es handelt sich dabei um eine vierbändige Denkmälersammlung mit den Wappen, Siegeln, Münzen, Medaillen, Bildnissen und Grabmälern der Habsburger, die etwa 350 ganzseitige Kupferstiche enthält. Gut ein Drittel der Bildtafeln der Monumenta schuf der junge Peter Mayer. Im Jahr 1755 folgte Mayer seinem inzwischen nach Vorderösterreich zurückgekehrten Auftraggeber und Gönner Marquard und zog nach Freiburg i. Br., wo er ein Jahr später das akademische Bürgerrecht der Universität erhielt. Bedingung war, dass Mayer „ein Gedächtnuß Stuck von seiner Kunst auf die Universität gratis zu verfertigen schuldig und verbunden seye“. Zu seinen ersten Arbeiten für die Hochschule zählen die noch im selben Jahr geschaffenen Exlibris für die Bibliotheken der Universität und der einzelnen Fakultäten. In den folgenden Jahren machte sich der Maler und Kupferstecher nicht nur im Bereich der Universität, sondern auch in der Stadt und im Breisgau einen Namen. Vor allem im Jahr 1770, als die Erzherzogin Marie Antoinette auf ihrem Brautzug nach Paris drei Tage in Freiburg Station machte, trat Peter Mayer mit einigen wertvollen Werken hervor. Hier sind die beiden Kupferstiche von besonderem Interesse, die eine Darstellung der Ehrenpforte der Universität Freiburg und eine Ansicht des festlich illuminierten Münsterturms zeigen. Peter Mayer starb am 16. Dezember 1800.

 

Literatur:

  • Karasch, Angela: Wien-Freiburg-Paris: 1770 - Ein Hochzeitszug macht in Freiburg Station. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek. Online in: http://www.ub.uni-freiburg.de/expressum/1999-04/01a.html.
  • Morath, Rudolf: Peter Mayer: 1718 - 1800; der Universität Freiburg i. Br. Bürger, Kupferstecher und Maler. Freiburg (Breisgau); München: Alber, 1983 (Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte; 3), bes. S. 337.
  • Raffelt, Albert: Ex Libris der Universität Freuburg und ihrer Studentenbursen. Zugleich eine Erinnerung an das graphische Werk von Peter Mayer. In: Information Heft 58 (1993), S. 988.

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