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Leitbild der Theologischen Fakultät

Die Theologische Fakultät gibt sich folgendes Leitbild:

1. Theologie als Wissenschaft

Die Theologie als Wissenschaft hat gemäß ihrem Selbstverständnis den christlichen Glauben als Grundlage. Sie versucht, Erfahrungen und Reflexionen über Gott, Mensch und Welt mittels verschiedener wissenschaftlicher Methoden für die Gegenwart zu erschließen. Sie ist offen für neue Erfahrungen, Fragestellungen und Ansätze. Für die Theologie ergibt sich daraus eine doppelte Aufgabe: Sie reflektiert überliefertes Glaubensgut im Licht der Gegenwart und entwickelt Deutungs- und Handlungsperspektiven für die Zukunft.

Die Theologie, wie sie an der Universität Freiburg betrieben wird, ist mit ihren biblischen, historischen, systematischen und praktischen Disziplinen konfessionell in der römisch-katholischen Kirche verankert und der Ökumene und dem Religionsdialog verpflichtet, was u.a. durch die Neueinrichtung einer Professur für Religionswissenschaft dokumentiert ist. Alle Disziplinen der wissenschaftlichen Theologie in Freiburg engagieren sich nachdrücklich im freien, öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs von Universität und Gesellschaft, von Kultur und Religiosität. Als Teilnehmer in solchen Diskursen möchte die wissenschaftliche Theologie analysieren, erklären und verstehen, was Menschen bewegt, und bezieht deren Fragen in ihre Forschung und Lehre ein. Dabei nimmt sie das veränderte Selbst- und Weltverständnis der Gegenwart und die damit verbundenen unterschiedlichen Aneignungsbedingungen des christlichen Glaubens gegenüber früheren Zeiten wahr. Vor diesem Hintergrund reflektiert sie selbstkritisch und in kritischer Loyalität gegenüber dem kirchlichen Lehramt die Voraussetzungen glaubwürdigen Sprechens von Gott, Mensch und Welt. Sie berücksichtigt diese Voraussetzungen auch im eigenen Arbeiten und leistet so ihren Beitrag zur Suche nach Wahrheit. 

2. Aufgabe der Theologie in der Universität

Die Theologische Fakultät, die zu den Gründungsfakultäten der Albert-Ludwigs-Universität gehört, ist wissenschaftlichem Ethos verpflichtet. Ihre in Forschung und Lehre tätigen Mitglieder reflektieren die eigenen Standpunkte und treten in Fakultät und Universität für eine sachliche Diskussion auch über konträre Positionen ein. Sie schaffen ein wissenschaftsfreundliches Arbeitsklima, fördern den akademischen Nachwuchs und verantworten die wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung kirchlicher und gesellschaftsrelevanter Berufe. Die Theologische Fakultät engagiert sich für die Umsetzung aller Aspekte von Gender und Diversity. Sie nimmt das Nachdenken der Studierenden ernst, da sie es sind, die Kirche und Gesellschaft von morgen gestalten. Das Theologiestudium vermittelt den Studierenden neben wissenschaftlichen Kompetenzen und Inhalten, die aus der aktuellen Forschung gewonnen werden, auch berufsspezifische und persönlichkeitsbezogene Fähigkeiten. Ein kontinuierlich fortzuschreibendes Qualitätsmanagementsystem dient zur Sicherung und Entwicklung der Qualität von Forschung und Lehre. Die Mitglieder der Theologischen Fakultät gehen achtungsvoll miteinander, mit den Angehörigen aller Berufsgruppen und den Gästen der Universität um. Die Theologische Fakultät pflegt eine Kultur der Kommunikation und des Miteinanders, in der Vielfalt als Bereicherung geschätzt wird. Alle tragen zum Erkenntnisgewinn bei.

3. Aufgabe der Theologie für die Gesellschaft

Die Theologische Fakultät der Universität Freiburg leistet einen zentralen und genuinen Beitrag zur kirchlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Verständigung und deren Entwicklung. Sie sensibilisiert für gesellschaftliche Zusammenhänge in Menschenrechts- und Gerechtigkeitsfragen, wirkt solidaritätsstiftend für die Zivilgesellschaft, nimmt im Offenhalten des geistigen Horizontes für die Gottesfrage die Aufgabe kritischer Zeitgenossenschaft wahr und begleitet konstruktiv kirchliche Entwicklungen. „Es gelte im Notwendigen Einheit, im Zweifel Freiheit, in allem die Liebe“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Gaudium et spes 92). Die Freiburger Fakultät deckt das gesamte Spektrum an theologischen Disziplinen einer voll ausgestatteten Theologischen Fakultät ab. Alleinstellungsmerkmal in institutioneller Hinsicht ist die Professur für Caritaswissenschaft mit ihren Vernetzungen innerhalb der Universität, in den Eucor-Raum und bei außereuropäischen Universitäten. Ebenso zu nennen ist das Institut für Quellenkunde der Theologie des Mittelalters (vormals Raimundus-Lullus-Institut), das auch auf Grund seiner einzigartigen Institutsbibliothek internationale Forscher*innen und Forschung anzieht. Über das Studienangebot anderer theologischer Fakultäten hinaus bietet die Theologische Fakultät Freiburg zwei M.A.-Studiengänge an, „Caritaswissenschaft und Ethik“ sowie „Religionswissenschaft“, ferner in Kooperation mit der Université de Strasbourg den als Double Degree beider Universitäten neu eingerichteten internationalen M.A.-Studiengang „Interdisciplinary Ethics“ sowie das internationale Lizenziat in Katholischer Theologie (Freiburg/Strasbourg). Die Theologische Fakultät Freiburg plant im trinationalen Verbund mit den Theologischen Fakultäten in Basel, Strasbourg und Heidelberg sowie mit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg einen internationalen M.A.-Studiengang „Interreligious Studies“. In der personellen Profilierung zeichnet sich das Kollegium durch starke und renommierte Fachvertreter*innen aus, die durch ihre transdisziplinäre Perspektivität ihre diskursvernetzte Vielgestaltigkeit und Vielstimmigkeit sowie durch ökumenische Offenheit, gesellschaftliche Präsenz sowie kulturelles Engagement hervortreten.

Zusammen mit den weiteren geisteswissenschaftlichen Fakultäten bringt die Theologische Fakultät in Forschung und Lehre gegenüber Staat und Gesellschaft, in Universität und Kirche den Eigenwert von Bildung und Verstehen über deren Verwertbarkeit hinaus zur Geltung.

 

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