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Theologischer Kommentar zu den Qumrantexten (ThKQu)

HerausgeberQumran-Ausschnitt - zugeschnitten

 

Anschrift

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Theologische Fakultät
Alttestamentliche Literatur und Exegese
79098 Freiburg i. Br.

+49 / 761 / 203-2062

ThKQu@theol.uni-freiburg.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Werk

Geplant ist eine ca. 10-12-bändige Kommentarreihe „Theologischer Kommentar zu den Qumrantexten“ (ThKQu) zu den weitgehend vollständigen bzw. in großem Textumfang erhaltenen Qumranschriften.Die Reihe wird vom Kohlhammer-Verlag, Stuttgart, verlegerisch betreut und publiziert.

Die Schriftrollen sollen jeweils als textliche Einheit vor dem Hintergrund ihres jeweiligen jüdischen historischen und theologischen Kontextes ausgelegt werden. Dabei werden textbezogene, historische, literarische und theologische Analysen erstellt. Außerdem soll jeweils eine Schrift / ein Manuskript / ein composite text sich selbst als in sich geschlossene Textgröße aussprechen können, soweit das möglich ist.

Eine am Einzeltext orientierte, durchgängige Kommentierung der Schriften, die den literarischen Konstruktions-charakter dieser Texte in den Blick nimmt und für sich selbst sprechen lässt, stellt bislang ein Desiderat speziell der deutschsprachigen Qumranforschung dar (im englischen Sprachraum entseht z.Zt. parallel die Reihe The Oxford Commentary on the Dead Sea Scrolls https://www.ocdss.div.ed.ac.uk). SIe will auf der Basis der abgeschlossenen Edition aller Qumranschriften, der Erschließung von Gattungsmustern (vgl. Eerdmans Commentaries on the DSS, sowie zahlreiche Einzelstudien) sowie der Erhebung der semantischen, nicht selten genre- oder ideolektgebundenen Valenz der Lexeme in den Qumranschriften (vgl. ThWQ) den spezifischen literarischen und theologischen Charakter der Einzeltexte/-manuskripte/-composite texts erschließen. Die „großen“ und weitgehend vollständigen Qumran-Schriften sollen literaturwissenschaftlich, exegetisch und theologisch synchron kommentiert werden, und zwar in dem Sinne und in der Konzeption, wie sie z.B. die biblischen Kommentar-Reihen wie IEKAT, Kohlhammer Verlag, oder Herders Theologischer Kommentar u.a. für die biblischen Schriften leisten: die Qumrantexte ernst zu nehmen als religiöse Texte, in denen sich eine Gruppierung des antiken Judentums selbst definiert und in ihrem Gottesverhältnis bestimmt.

 

Inhaltliche und methodische Konkretisierung

Die inhaltliche Ausrichtung der Kommentarreihe („diachron reflektierte Synchronie“) ist v.a. im deutschen Sprachraum besonders vertreten. ThKQu steht in der Tradition biblischer Kommentare. Aufbau, Schwerpunktsetzung und äußere Gestaltung sind den Bedürfnissen eines Qumrankommentars angepasst und – soweit dies möglich ist – biblischen Kommentarwerken parallelisiert.

Die Kommentare arbeiten am bestmöglichen erreichbaren Text (wobei nicht zwingend jeder singuläre fragmentarische Buchstabenrest berücksichtigt werden muss). ThKQu legt seinen Schwerpunkt auf die Untersuchung und Darstellung der Makrostrukturen des Endtextes einer konkreten Schrift / eines Manuskripts / eines composite texts und dessen theologischer Interpretation. Einbezogen werden sowohl die historisch-kritische Analyse (Entstehungs-geschichte einzelner Schriftrollen, wo ablesbar; historische Verortung, z.B. der gegenwarts-bezogenen Pesharim) wie auch die Einzelsemantik.

Die Kommentierung hat die Aufgabe, auf der synchronen Textebene die literarisch-theologische Kompositionsstruktur des uns heute vorliegenden Textes einer Schrift / eines Manuskripts / eines composite texts zu erheben und die Einzelabschnitte von der Gesamtaussage des Textes her auszulegen. Sie arbeitet die in der vorliegenden Textgestalt erkennbaren, unterschiedlichen Einzelaussagen heraus, erkennt Tendenzen, kontextuelle/intertextuelle Verbindungen, und versucht diese als in dieser Textgestalt aufgehobene Teilaussagen in ihrer theologischen Relevanz zu beurteilen.

Da der in einem Manuskript / einem composit text vorliegende Endtext einer Schrift  sowie die Komplexität seiner theologischen Aussagen in der Regel das Ergebnis eines auch theologisch bedeutsamen Überlieferungs- und Entstehungsprozesses sind (z.B. 1/4QS, 1/4QM), soll und darf dieser Prozess nicht ausgeblendet werden. Er ist in der Einleitung zu behandeln und kann in der Kommentierung herangezogen werden, insofern er für den zu kommentierenden Text interpretatorisch fruchtbar gemacht werden kann. Auszulegen ist aber allein das konkrete Einzel-Mskr. (1QS bzw. 1QM).

Die theologische Gesamtprogrammatik des Kommentarwerks belässt die Originalität der Einzelkommentare, die durchaus unterschiedliches Eigenprofil aufweisen können. So ist z.B. bei CD, 4QMMT oder 11QT die Rezeption im rabbinischen Judentum stärker zu profilieren. Eine Besonderheit stellt zudem der geplante Kommentarband zu den apokryphen Psalmen dar, der nicht ein Gesamt-Mskr. auslegt, sondern Einzelpsalmen unter Berücksichtigung ihres Kontexts/ihrer kontextuellen Einbettung in der jeweiligen Schriftrolle.
 

Editionsplan

  • Gemeinschaftsregel 1QS plus 1QSa / 1QSb
  • Damaskusschrift CD/4QD als composite text
  • Hodajot 1QH, ergänzt durch 4QH (Ulrich Dahmen,  Freiburg)
  • Kriegsrolle 1QM
  • Habakuk-Kommentar 1QpHab (Franziska Ede, Göttingen)
  • Nahum-Kommentar 1QpNah (Gregor Geiger,  Jerusalem)
  • Psalmenkommentar 4QpPs-a (Christina Kumpmann, Aachen)
  • 4QMidrEschat (Steffen Jöris, Aachen)
  • 4QMMT composite text  (Francesco Zanella, Bonn)
  • Sabbatopferlieder (4Q / 11Q / Mas)  composite text   (Beate Ego, Bochum)
  • Tempelrolle 11QT  (Simone Paganini, Aachen)
  • Apokryphe Einzelpsalmen aus 4QPs-f; 11QPs-a  (Carolin Neuber, Trier)
  • 1QGenesis-Apocryphon


 

 

 

 

 

 

 

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