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Video zum Nachschauen: "Mehr schlecht als Recht?" – Christoph Koller sprach bei der Langen Nacht der Universität

"Mehr schlecht als Recht? Warum die katholische Kirche ihr eigenes Recht hat" – Zu diesem Thema hat Christoph Koller als Vertreter der Theologischen Fakultät im Rahmen der LNU am Donnerstag, 14.11.2019, einen Vortrag gehalten.

Die Relevanz des Themas zeige sich vor allem auf Grund der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche und ihrer Stellung als gesellschaftlicher Player. Ausgehend von der Frage, ob das kirchliche Recht eine Paralleljustiz sei, erklärte Koller die grundsätzliche Funktion des Kirchenrechts.
Als problematisch innerhalb der kirchlichen Gesetzgebung erweise sich zum einen das Fehlen einer Gewaltenteilung: "In der Kirche ist es so, dass der Papst und in ihrem Bereich die Bischöfe die volle, gesetzgebende, ausführende und richterliche Gewalt haben. Wenn Sie so wollen, haben Sie in Rom den letzten absoluten Monarchen Europas sitzen", so Koller. Zum anderen bewirke die "begriffliche Schwammigkeit" des kirchlichen Rechts in manchen Teilen eine Dysfunktionalität. Dies zeigte Koller exemplarisch an den rechtlichen Regelungen zum Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche. Im Vergleich mit entsprechenden Normen des weltlichen Rechts präsentierte Koller zwei Prinzipien der Rechtsgestaltung, die im kirchlichen Recht fehlen, nämlich Präzision und Transparenz.
Trotz der vorhandenen Schwierigkeiten im kirchlichen Recht resümiert Koller, "dass Recht und die Existenz von Recht immer besser ist als kein Recht, denn das Gegenteil von Recht ist nicht Freiheit, das Gegenteil von Recht ist Unrecht." Zu welcher Antwort Koller auf die titelgebende Frage "Mehr schlecht als Recht?" kommt, sehen Sie hier in der Aufzeichnung.

 

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