Sections
You are here: Home Fachprofil Archiv Beiträge aus dem Jahr 2018

Beiträge aus dem Jahr 2018

Auf dem Weg zu einer ökumenischen Religionsdidaktik im europäischen Horizont

Ein international-religionspädagogisches Forschungsprojekt von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf, Prof. Dr. Henrik Simojoki und Assist. Prof. Dr. Athanasios Stogiannidis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Religionspädagogisches Tutorat im Wintersemester 2018/2019

 

Das Tutorat zur religionspädagogischen Vorlesung findet im Wintersemester an folgenden Terminen statt:

 

29.10.2018 / 21.11.2018 / 26.11.2018 / 10.12.2018 / 17.12.2018 jeweils von 14.00 - 16.00 Uhr

 

KG I / Raum 1309

 


Ausgelagerte Bücher und Zeitschriften während der Umbauphase bis voraussichtlich 31.12.2018

 

Die Bibliothek des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Katechetik (R 1336-38) ist während der Umbauphase bis voraussichtlich 31.12.2018 nicht zugänglich.

Wichtige Bücher und Zeitschriftenbände werden in dieser Zeit in den Raum R 1346/1347 ausgelagert.

Die Liste der ausgelagerten Bücher und Zeitschriften finden sie hier.

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei ausschließlich um Präsenzbestände handelt!

 


Auf dem Weg zu einer ökumenischen Religionsdidaktik im europäischen Horizont

Ein international-religionspädagogisches Forschungsprojekt von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf, Prof. Dr. Henrik Simojoki und Assist. Prof. Dr. Athanasios Stogiannidis

 

 

 Hintergrund und Ziel
Die europäische Religionsdidaktik muss sich heute zahlreichen Herausforderungen stellen, zu deren wichtigsten zweifelsohne die religiöse bzw. konfessionelle Pluralisierung gehört. Greifbar wird diese u. a. auch im Religionsunterricht: Obwohl die Zahl orthodoxer Schüler*innen in Deutschland bspw. seit Jahrzehnten kontinuierlich steigt, besuchen die orthodoxen Schüler*innen doch mehrheitlich nicht den bereits mancherorts angebotenen orthodoxen Religionsunterricht, sondern nehmen am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teil. In Griechenland gehören dagegen zwar nominell 95% der Staatsbürger dem orthodoxen Christentum an, doch führt die zunehmende Entflechtung von Staat und Kirche, die sich in den neuen Lehrplänen für Religion niederschlägt, auch dort zur Notwendigkeit, den Religionsunterricht im Spannungsfeld zwischen Religionskunde und konfessionellem Religionsunterricht neu zu denken.
Diese zwei Beispiele weisen auf eine komplexe Aufgabenstellung hin, der sich die europäische Religionsdidaktik stellen muss: Zwar wird in der Disziplin vielfach von der Notwendigkeit einer Differenzsensibilität gesprochen. Wie sich jedoch ein religionspädagogisch verantworteter positioneller Religionsunterricht weiterhin vor dem Hintergrund konfessioneller Majoritäts- und Minoritäts-Konstellationen gestalten kann, ist längst nicht ausgemacht – und das auf ganz unterschiedlichen Ebenen. So bedarf es u. a.

  • eines Diagnostik-Instrumentariums, das die postulierte Differenzsensibilität operationalisiert,
  • einer modulierten Inszenierung von Lehr- und Lernprozessen bis hin zu bedachten Aufgabenstellungen,
  • überarbeiteter Lehrpläne, die einer produktiven Verschränkung konfessioneller Perspektiven zusteuern, und nicht zuletzt
  • eines ökumenischen Grundkonsenses bzgl. religiöser Bildung und damit zugleich der Ausbuchstabierung einer ökumenischen Religionsdidaktik.

 

Forschungsprozess und Symposien
Durch den Kontakt im Rahmen vorhergehender Kooperationen kristallisierte sich bei Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf, Prof. Dr. Henrik Simojoki und Assist. Prof. Dr. Athanasios Stogiannidis die Überzeugung heraus, dass die Bearbeitung dieser komplexen internationalen Frage- bzw. Aufgabenstellung auch einer internationalen und auf die scientific community gestützten Bearbeitung bedarf. Diese wird nun konkret im Rahmen zweier Symposien umgesetzt, an denen zahlreiche namhafte orthodoxe, evangelische und katholische Religionspädagog*innen teilnehmen werden:

  • 5.-9.10.2018 (Thessaloniki): „Auf dem Weg zu einer ökumenischen Religionsdidaktik im europäischen Horizont. Reflexionen zum Religionsunterricht in konfessionellen Majorität-Minoritäts-Konstellationen“
  • 4.-8.10.2019 (Würzburg): „Auf dem Weg zu einer ökumenischen Religionsdidaktik im europäischen Horizont. Religionsdidaktische Konkretisierungen einer ökumenischen Religionsdidaktik in unterschiedlichen Kontexten"

 


Gastvortrag von Prof. Dr. Johanna Pink zum Thema "Ästhetik im Islam"

 

Obwohl der Islam derzeit in politischen, gesellschaftlichen und theologischen Diskussionen äußerst präsent ist, kursieren in diesen Diskussionen oftmals weniger Fakten als vielmehr Klischees über den Islam: So ist häufig von „dem“ Islam die Rede und davon, dass er eine Buchreligion sei.

Prof. Dr. Johanna Pink (Link) verdeutlichte in ihrem Gastvortrag „Ästhetik im Islam" im Rahmen des religionspädagogischen Hauptseminars „Religion und Kunst“ am 19.6. eindrücklich, dass es sich tatsächlich realiter anders verhält. Anhand zahlreicher Bild-, Video- und Tonbeispiele aus verschiedenen zeitlichen und örtlichen Kontexten der islamischen Tradition stellte die Professorin für Islamwissenschaft und Geschichte des Islam der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg drei große Linien islamischer Ästhetik heraus:

So könne von einer visuellen (u. a. Gemälde und Wandmalereien), einer akustischen (u. a. Ruf zum Gebet) und einer Ästhetik des Erlebens (u. a. Sufismus) gesprochen werden.


Im Vortag und v. a. der angeregten Diskussion mit den interessierten Zuhörer*innen wurde deutlich, wie reich die islamische Tradition – nicht nur im Bereich der Ästhetik – ist und wie unterschiedlich diese von verschiedenen Strömungen des Islam aufgegriffen wird. Dies verdeutlichte den Gästen zum einen die Notwendigkeit, gegenwärtige Klischees über den Islam zu hinterfragen. Zum anderen wurde auch deutlich, dass es auch einer intensiv(er)en christlich-theologischen Beschäftigung mit dem Islam bedarf – nicht nur in der Religionspädagogik.


Gastvortrag von Prof. Dr. Meinrad Walter zu J. S. Bachs Johannespassion

 

Die ästhetische Musik auf der einen und die rationale Theologie auf der anderen Seite sowie der alte Meister Johann Sebastian Bach einerseits und die auf das Hier und Heute ausgerichtete Religionspädagogik andererseits? – Zunächst scheinen sich zwischen diesen Welten garstige Gräben aufzutun.

Dass dem nicht so ist und welche Schätze sich für die Theologie und die Religionspädagogik aus der Beschäftigung mit Johann Sebastian Bachs Johannespassion heben lassen, verdeutlichte Prof. Dr. Meinrad Walter am 8.5.2018 bei seinem Gastvortrag im Rahmen des von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf geleiteten Hauptseminars „Religion und Kunst“. Als ausgewiesener Fachmann auf beiden Feldern illustrierte der im Amt für Kirchenmusik (Erzdiözese Freiburg) tätige Dozent, dass Religion und Musik vielmehr Halbgeschwister darstellten, die sich gegenseitig befruchten und herausfordern können. Die Musik könnte, so eine starke Linie des Workshops, die Offenbarung für viele Menschen auf eine zugängliche Weise eröffnen und so eine wichtige Rolle für den Verkündigungsauftrag der Kirche spielen. Für den religionspädagogischen Kontext arbeitete Meinrad Walter an zahlreichen Text- und Tonbeispielen heraus, dass Bachs Themen darüber hinaus auch zutiefst menschliche Themen sind, die – wenn sie verstanden werden – auch einen Resonanzraum für heutige (religiöse) Lebenserfahrungen bieten können.

Diese pointierte Erschließung von Bachs Werk begeistere die Workshop-Teilnehmer/-innen – nicht zuletzt wegen des leidenschaftlichen Vortrags.

 


Exkursion zur „Drei-Religionen-Schule“ nach Osnabrück

 

Dass interreligiöses Lernen gerade angesichts der jüngsten Migrationsbewegungen und des sich verstärkenden Religionsplurals eine entscheidende Facette der Religionsdidaktik darstellt, ist unumstritten. Wie interreligiöses Lernen jedoch in der Praxis gelingen kann und welche Strategien und Konzepte dabei tragfähig sind, ist alles andere als ausgemacht. Vor diesem Hintergrund kann die „Drei-Religionen-Schule“ in Osnabrück als mutiges und innovatives Leuchtturmprojekt gelten, wird an dieser Schule doch nicht nur über interreligiöse Kompetenz geredet, sondern dieses auch eingeübt. (Näheres zur Schule und ihrem schul- bzw. religionspädagogischen Konzept finden Sie hier ).

Unter der Leitung von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf waren 20 Studierende der Theologischen Fakultät vom 11. bis zum 13.04.2018 in Osnabrück zu Gast, um eigene Eindrücke zu gewinnen und ihr Wissen um das interreligiöse Lernen zu vergrößern.

Dabei waren es vor allem die persönlichen Begegnungen, die den eignen Horizont erweiterten: Schulrätin i. K. Claudia Sturm berichtete lebhaft nicht nur vom religionspädagogischen Konzept der „Drei-Religionen-Schule“, sondern auch von Anfangsschwierigkeiten bei deren Realisierung. Oberschulrat i. K. Dr. Winfried Verburg gab Einblicke, wie die Religionssenibilität auch an weiterführenden Schulen in katholischer Trägerschaft umgesetzt wird. Yitzchak Avraham Radbil, der Leiter der jüdischen Gemeinde in Osnabrück, machte deutlich, wie schwierig es in Deutschland weiterhin ist, jüdisch zu leben und welche Chancen er in der „Drei-Religionen-Schule“ sieht. Der islamische Religionspädagoge Dr. Jörg Ballnus von der Universität Osnabrück half den Seminarteilnehmer*innen dabei, über die Bedeutung Mohammeds für den Trialog der monotheistischen Religionen nachzudenken. Über die Schulkultur, das Schulleben und ganz praktische Facetten des Schulalltags an der „Drei-Religionen-Schule“ informierte Schuldirektorin Birgit Jöring bei einer Schulführung.


Weitere Impressionen der Exkursion finden Sie hier.


"Was im Religionsunterricht so läuft“ – 41. Symposium der Didaktik-Sektion der AKRK in Würzburg
 

Am 19. und 20.01.2018 trafen sich rund 70 katholische, evangelische, orthodoxe und islamische Religionspädagogen*innen im Bildungshaus Himmelspforten in Würzburg zum 41. Symposium der AKRK-Sektion Didaktik, zu dem Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf (Freiburg) und Prof. Dr. Ulrich Riegel (Siegen) eingeladen hatten. Angestoßen durch vier Hauptvorträge (Flyer) wurde dabei über verschiedene Formen der religionspädagogischen empirischen Unterrichtsforschung intensiv nachgedacht und reflektiert:

  • Prof. Dr. Rudolf Englert (Essen) referierte über die sequenzielle Fallanalyse
  • Prof. Dr. Friedrich Schweitzer (Tübingen) referierte über Interventionsstudien im RU
  • Prof. Dr. Claudia Gärtner (Dortmund) referierte über fachdidaktische Entwicklungsforschung
  • Prof. Dr. Thorsten Knauth (Essen) referierte über kontextbezogene Religionsunterrichts-Forschung

Einen organischen Teil dieser wissenschaftlichen Selbstvergewisserung bildeten auch Posterpräsentationen von Nachwuchswissenschaftler*innen.

Zugleich bedeutete das Sektionstreffen auch einen Übergang: Nach vier Jahren wurde Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf mit starkem Beifall für ihre geleistete Arbeit aus dem Amt der Sektionssprecherin verabschiedet. Nunmehr liegt die Leitung der Sektionsarbeit in den Händen des neu gewählten Sprecherteams Prof. Dr. Konstantin Lindner (Bamberg) und Prof. Dr. Ulrich Riegel (Siegen).

Materialien und Impressionen der Tagung finden Sie hier.

 

 

 


Interuniversitäres Oberseminar in Würzburg - 12./13.01.2018

 

Am 12./13. Januar 2018 trafen sich die Oberseminare der Religionspädagogik-Lehrstühle der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg zu einer gemeinsamen, durch den Lehrstuhl von Frau Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf vorbereiteten Tagung in Würzburg. Im Rahmen des seit Jahren etablierten interuniversitären Oberseminars haben Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Qualifikationsarbeiten einer größeren „scientific community“ zu präsentieren und im kritisch-diskursiven Austausch hilfreiche Impulse für das eigene Forschen zu erhalten. Darüber hinaus gibt es weitere Inputs zu aktuellen Themen und Trends der Religionspädagogik. Einen Impuls besonderer Art bildete in diesem Jahr der Besuch der künstlerisch sowie liturgisch bedacht umgestalteten Augustinerkirche in Würzburg.

(augustinerkirche-wuerzburg.de/)

 

Folgende Projekte und Vorträge wurden präsentiert:

  • Florian Brustkern (Bamberg): Wissenssoziologische Diskursanalyse als religionspädagogischer Forschungszugang. Einblicke am Beispiel religiöser Erlebnispädagogik (Dissertationsprojekt)
  • Akad. Dir. Klaus König (Eichstätt): Was eigentlich heißt „learning from religion“?
  • Dr. Johannes Heger: Sondierungen und Systematisierungen im Feld der Eschatologiedidaktik (Habilitationsstudie)
  • Prof. Dr. Konstantin Lindner: Der Beitrag des Religionsunterrichts zu kultureller Bildung. Einordnung und Perspektiven

 

Personal tools