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Beiträge aus dem Jahr 2019

Religionspädagogik im Frühen Christentum?

Gastvortrag von Prof. Dr. Josef Lössl am 18.12.2019

 

Die Alte Kirchengeschichte beforscht historisch-religiöse Kontexte der Antike, die Religionspädagogik reflektiert und beforscht religiöse Lern- und Bildungsprozesse in der Postmoderne. So ließe sich das Mindset der meisten Theolog*innen über die Zuordnung und Struktur der beiden akademischen Disziplinen beschreiben.

Dass religiöse Bildung jedoch ab Beginn einen Teil der Geschichte des Christentums ausmacht, verdeutlichte Prof. Dr. Josef Lössl in einem vielseitigen Gastvortrag am 18.12.2019. Dabei stellte der Kirchenhistoriker der Universität Cardifff die generelle Bedeutung von Bildung in der Antike dar und machte an zahlreichen Beispielen deutlich, inwiefern sich eine genuin christliche Bildung entwickelte. In der Abschlussdiskussion wurde u. a. darüber diskutiert, ob eine christliche Bildungskonzeption sich inhaltlich oder formal bestimmen lässt und ob die Postmoderne das Christentum zu einer erneuten Konturierung ihres Begriffs und Konzepts von Bildung herausfordert.


Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf, die Inhaberin des Lehrstuhls für Religionspädagogik, freute sich sehr darüber, dass Prof. Dr. Josef Lössl sich im Rahmen seiner Gastprofessur am Arbeitsbereich Neutestamentliche Literatur und Exegese der Aufgabe stellte, einen Blick auf die religiöse Bildung zu werfen. Auch die zahlreich erschienen Studierenden waren fasziniert von dem ungewohnten Blick auf die religiöse Bildung von gestern, die für die Bildung von heute und morgen zu denken gibt. 

 


Gastvortrag von Prof. Dr. Josef Lössl am 18. Dezember 2019

Zwischen Kultraum und Klassenzimmer - "Religionspädagogik" im Frühen Christentum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


„Christkind“ – „Sohn Gottes“ – „halb Mensch, halb Gott“

Habilitationsvortrag von AOR Dr. Christian Höger

 

AOR Dr. Christian Höger referierte – passend zum nahenden Weihnachtsfest – am 28.11. an der Albert-Ludwigs-Universität zum Thema „Christkind“ – „Sohn Gottes“ – „halb Mensch, halb Gott“. Dabei gewährte er Einblick in empirische Studien zu kindlichen Vorstellungen über Jesus Christus und das Christkind. Ausgehend von diesen Befunden entwickelte der Akademische Rat für Religionspädagogik der PH Freiburg Linien für die Entwicklung einer Christologiedidaktik für die Grundschule.
Mit diesem Vortrag und einem anschließenden Kolloquium ging Dr. Christian Höger zudem den letzten Schritt auf dem Weg zur Habilitation im Fach Religionspädagogik. Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf (Bild), die Betreuerin der Habilitationsarbeit, und der gesamte Lehrstuhl für Religionspädagogik der Albert-Ludwigs-Universität gratulieren dem frisch gebackenen Privatdozenten herzlich!

 

 


Freiburger Delegation beim ersten LERU Theology and Religious Studies Early Career Seminar

 

 

Zur Freiburger Delegation zählten (von links nach rechts): Steffen Engler, Karlheinz Ruhstorfer, Sarah Röser, Georg Bier, Daniela Blank, Stephan Tautz, Johannes Heger, Klaus Baumann

 

 

 

 

 

 

Vom 11.-14.09.2019 trafen sich Theolog*innen und Religionswissenschaftler*innen aus Cambridge, Genf, Heidelberg, Helsinki, Kopenhagen, Leuven, Lund, München, Oxford, Paris, Straßburg, Zürich und Freiburg zum ersten early career seminar der LERU Theology and Religious Studies (THRS) thematic group an der University of Cambridge. Durch dieses internationale und interdisziplinäre Setting kam es zu einem inspirierenden fachlichen sowie zwischenmenschlichen Austausch, der häufig die Perspektivität des eigenen Denkens aufdeckte und spannende Vernetzungen anbahnte. Im Vordergrund der Tagung standen Forschungsprojekte der Nachwuchswissenschaftler*innen, die in seminar paper sessions vorgestellt und diskutiert wurden.
Zur Freiburger Delegation gehörte auch Dr. Johannes Heger vom Lehrstuhl Religionspädagogik. Unter dem Titel „On the way to a didactical concept for religious education in the field of eschatology” gab der wissenschaftliche Mitarbeiter Einblick in seine Habilitationsstudie, in der Konturen einer Eschatologiedidaktik entwickelt werden. Besonders fasziniert zeigten sich die Zuhörer*innen von eschatologischen Gedanken Jugendlicher – speziell zum „Täter-Opfer-Problem“ –, die in einer empirischen Explorationsstudie erhoben wurden.

Zum Bericht auf der LERU-Homepage geht es hier.

 


Neuerscheinung: Roadtrips zur Gottesfrage

 

 

Schambeck, Mirjam/Verburg, Winfried (Hg.), Roadtrips zur Gottesfrage – Wenn es im Religionsunterricht um Gott geht, München 2019.

Die Roadtrips zur Gottesfrage hatten ihren Anfang beim 14. Arbeitsforum für Religionspädagogik der Pädagogischen Stiftung Cassianeum im Frühjahr 2019. Das vorliegende Buch dokumentiert die Suchbewegungen dieser Tagung, erweitert den Diskurs aber um Aspekte, die auf der Tagung noch nicht bearbeitet und diskutiert wurden.
„Der Religionsunterricht weckt und reflektiert die Frage nach Gott, nach der Deutung der Welt, nach dem Sinn und Wert des Lebens und nach den Normen für das Handeln des Menschen und ermöglicht eine Antwort aus der Offenbarung und aus dem Glauben der Kirche“, so die erste Zielbestimmung des Beschlusses zum Religionsunterricht in der Schule der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland von 1974.

Die Suchbewegungen dieser Roadtrips zur Gottesfrage garantieren nicht, ans Ziel zu kommen. Sie wollen aber anregen, die Reise fortzusetzen und Mut machen, sich im Religionsunterricht mit den Schüler*innen weiter sowohl intellektuell als auch existentiell dieser Frage auszusetzen, um dem großen Geheimnis Gott nachzuspüren, sei es als Reisende*r oder als Reisebegleiter*in für Schüler*innen.

  

 

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Neuerscheinung: Auf dem Weg zu einer ökumenischen Religionsdidaktik

 

 

 

Schambeck, Mirjam/Simojoki, Henrik/Stogiannidis, Athanasios (Hg.), Auf dem Weg zu einer ökumenischen Religionsdidaktik. Grundlegungen im europäischen Kontext, Freiburg i. Br. 2019.

Ökumene öffnet Grenzen! Aus dieser Überzeugung heraus präsentiert der Band Konturen einer ökumenischen Religionsdidaktik, die in dialogischer Verschränkung von evangelischen, katholischen und orthodoxen Perspektiven Gestalt gewinnt. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie religiöse Bildung in der Schule ökumenisch sensibel verantwortet und angelegt werden kann. Dies wird in den Beiträgen kontextuell verortet, theologisch reflektiert und religionsdidaktisch entfaltet.

 

 

 

 

 

 

 

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Neuerscheinungen in der Reihe Franziskanische Akzente 21, 22 und 23

 

 

Hose, Burkhard, Es reicht. Für eine Kultur des Teilens (= Franziskanische Akzente 21), Würzburg 2020.

Für eine neue Kultur des Teilens einzutreten bedeutet weit mehr als Almosen zu geben. Es geht um die Bereitschaft, das eigene Leben zu ändern. Gemeint ist die Abkehr von einer reinen Charity-Haltung, die zwar den Armen Anteil am Überfluss der Reichen gibt, aber nichts an den ungerechten Verhältnissen ändert.

Auf den Spuren Jesu und in der franziskanischen Tradition zu teilen heißt hingegen: Statusunterschiede zwischen Menschen abbauen. Auf Macht und Privilegien verzichten – nicht um des Verzichts, sondern um der Gerechtigkeit willen. Allen Menschen die gleiche Würde zuerkennen und die Verhältnisse so ändern, dass Menschen ihre Würde auch leben können. Auf dem Weg des Teilens zu erleben, dass es für uns gemeinsam reicht, entfaltet der Autor in diesem Buch Schritt für Schritt.

 

 

 

 

 

 


Kusters, Nikolaus, Spiegel des Lichts. Franz von Assisi – Prophet der Weltreligionen (= Franziskanische Akzente 22), Würzburg 2019.

Mitten im Fünften Kreuzzug traf sich Franziskus 1219 in Ägypten mit dem islamischen Oberherrscher, Sultan al-Kāmil. Diese Friedensmission blieb zwar politisch erfolglos, ging aber als prophetisches Zeichen in die Geschichte ein. Eine ihrer späten Früchte sind die großen Friedensgebete der Welt- und Naturreligionen, die sich seit 1986 in Assisi treffen, um für eine friedlichere, menschlichere und gerechtere Welt einzustehen.
Niklaus Kuster zeichnet nach, wie sich die Horizonte des jungen Franziskus schrittweise weiteten, bis er nach seinen Erfahrungen mit dem Islam Rundbriefe an die Menschheit richtete. Heilige Texte der Weltreligionen stützen jene Mystiker, die von Geschwisterlichkeit ohne Grenzen sprechen. Abschließend werden „Zehn franziskanische Optionen“ genannt, die den eigenen Umgang mit Menschen anderer Religionen inspirieren. Diese können als Geschwister entdeckt, freundschaftlich gewonnen und auch Gefährten in der zunehmend säkularen Welt werden.

 

 

 

 

 

Frerichs, Jan, Nach der Erleuchtung: Boden wischen. Ein franziskanisches Alltagsprogramm (= Franziskanische Akzente 23), Würzburg 2019.

Franz von Assisi war gewiss kein “alltäglicher" Heiliger. Er war ein Aussteiger, verzichtete auf Eigentum und bürgerliches Leben, verbrachte die meiste Zeit auf Wanderschaft und in der Natur. Und doch war seine radikale Gottsuche keine Weltflucht, sondern ein Platznehmen mitten in der Welt. Franziskus machte keinen Unterschied zwischen heilig und profan. Er suchte das Heilige im Profanen und das Profane im Heiligen. Er erwartete Gott "im Dazwischen". Und Gott zu erwarten bedeutet, nicht schon zu wissen, wo er genau ist.

Jan Frerichs entwickelt aus dieser Grundhaltung einen spirituellen Weg für moderne Stadteremiten und solche, die es werden wollen - biblisch fundiert, franziskanisch verwurzelt und radikal verortet im "Alltäglichen": in Arbeit und Kreativität, in einfachem Leben, Gebet, Gemeinschaft und liebendem Engagement für die Welt.

 

 

 

 

 

 

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Social Media als „Kommunikationsort“ von Religion

Gastvortrag von Dr. Viera Pirker

 

Dass religiöse Bildung stets kontextuell geschehen muss und dass es dazu einer Wahrnehmung der Lebenswelt bedarf, gehört längst zur Grammatik der Religionspädagogik dazu. Die digitale und mediale Prägung dieser v. a. kindlichen und jugendlichen Lebenswelt wird jedoch erst anfanghaft religionspädagogisch bedacht und beforscht. Eine der Pionierinnen dieses Feldes ist Dr. Viera Pirker, die am Dienstag, 10.7.2019, einer Einladung von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf zur Gastvorlesung nach Freiburg gefolgt ist.
Dem interessierten Auditorium vergegenwärtigte die Wiener Religionspädagogin theoretisch-analytisch, aber auch praktisch-exemplarisch, dass religiöse Kommunikation sich bereits hier und heute im Raum des Medialen vollzieht. Feinsinnig und vielschichtig machte sie dies am Beispiel des Instagram-Accounts „blessedisshe_“ deutlich.

Als einen religionspädagogischen Anknüpfungspunkt markierte Pirker u. a. die Selbstreflexion der Mediennutzung, wozu sie die Hörer*innen mittels „Mentimeter“ live befragte (Bild). Einen weiteren Akzent ihres Vortrags bildete die Schulung einer (kritischen) Medienkompetenz.
Am Vorabend des Gastvortrags stellte Dr. Viera Pirker mit dem „Migrationskompass“ im Rahmen des religionspädagogischen Oberseminars von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf ein weiteres Produkt ihrer vielfältigen Forschung vor.

 

Die PPT zum Vortrag finden Hörer*innen der Vorlesung auf ILIAS.

Empfehlungen zu Literatur und Links zum Themenfeld "religiöse Bildung und Digitalisierung" von Dr. Viera Pirker finden Sie hier.

 


Nachruf auf Prof. Dr. Günter Biemer

* 30. September 1929 in Mannheim; + 1. Juni 2019 in Staufen

 

Prof. Dr. em. Günter Biemer wechselte nach seiner Lehrtätigkeit am Priesterseminar St. Peter und der Universität Tübingen 1970 an die Freiburger Universität. Von 1970 bis 1994 hatte er den Lehrstuhl für Religionspädagogik in Freiburg inne. Neben grundlegenden Arbeiten zur Didaktik des Religionsunterrichts und zur Sakramentenkatechese leitete Kollege Biemer ein Forschungsprojekt zum „Lernprozess Christen Juden“.

Gerade in Zeiten wie den unseren, in denen die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus aus dem kommunikativen Gedächtnis zu verschwinden droht, ist es wichtig, dieses zu einem kollektiven Gedächtnis weiterzuentwickeln. Die Arbeiten von Prof. Dr. Günter Biemer haben dazu Entscheidendes beigetragen. Er erwarb sich große Verdienste im jüdisch-christlichen Dialog und gehörte zu den wichtigen Protagonist*innen jüdisch-christlicher Zusammenarbeit.

Im Zentrum seines Schaffens standen die Person und das Werk des englischen Theologen und Kardinals John Henry Newman. Eine der Früchte seiner Arbeit ist eine umfangreiche Biographie des englischen Denkers, die zuletzt in einer völlig neu bearbeiteten Auflage wieder erschienen ist. Sie zählt zu den Standardwerken der Newman-Forschung. Darüber hinaus war der Verstorbene Gründer und Ehrenvorsitzender der internationalen John Henry Newman-Gesellschaft.

In der akademischen Lehre beschritt Kollege Biemer zu Beginn der 1970er Jahre damals noch ungewohnte Wege, die die Partizipation der Studierenden förderten. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Forscher und Lehrer an der Universität war Prälat Biemer in der Seelsorge tätig und hielt so den auch für die wissenschaftliche Arbeit unerlässlichen Kontakt zur Lebenswirklichkeit vieler Menschen.

Für sein großes Engagement als Forscher, Lehrer und Seelsorger gilt Prof. em. Dr. Günter Biemer der Dank auch vonseiten des derzeitgen Lehstuhlteams.
R.I.P.

 


Gastvortrag von Dr. Viera Pirker zum Thema Socialmedia als "Kommunikationsort" von Religion am 10.07.2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Universitäre und schulische (Aus-)Bildung von Religionslehrer*innen Hand in Hand

Vernetzungstreffen zwischen dem Lehrstuhl für Religionspädagogik und Seminarlehrer*innen für kath. Religionslehre haben sich etabliert.

 

Dass (Religions-)Lehrer*innen fachlich und (religions-)didaktisch kompetent sein sollen, ist nicht erst seit dem PISA-Schock ein lautstark artikulierter Wunsch von Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Eltern und Schüler*innen. Wie aber eine optimale Ausbildung von (Religions-)Lehrkräften konkret gelingen kann und welche Maßnahmen dazu zu ergreifen sind, wird dagegen intensiv diskutiert. Unbestritten ist dabei, dass die stärkere Verzahnung der verschiedenen theoretischen und praktischen Ausbildungsphasen eine bedeutende Rolle spielt.

Deshalb lädt der Lehrstuhl für Religionspädagogik unter Leitung von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf und unter Mitarbeit von Dr. Johannes Heger seit 2017 regelmäßig Seminarlehrer*innen für den katholischen Religionsunterricht zu Vernetzungstreffen an die Albert-Ludwigs-Universität ein. Durch den persönlichen Kontakt, den kontinuierlichen Austausch und die gegenseitige perspektivische Bereicherung des kontinuierlich gewachsenen Kreises wird somit stetig an der Verbesserung der Professionalisierung von Religionslehrer*innen gearbeitet. Derzeit bildet die (Neu-)Gestaltung des Praktikumssemesters auch durch die neue Forschungsstelle mit Dr. Eva-Maria Spiegelhalter einen Arbeitsschwerpunkt der Vernetzungsgruppe.

 

 

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